Es ist wohl eines der ungewöhnlichsten “Beweismittel” aller Zeiten. Ein 16-Jähriger wurde kürzlich von einem sibirischen Militärgericht zu fünf Jahren Haft verurteilt. Unter anderem, weil er ein Haus in Minecraft in die Luft jagen wollte.


Bild: Pixabay

Angefangen hat alles mit dem Verteilen von Flugblättern. Weil der heute 16-jährige Nikita Uvarov gemeinsam mit zwei Freunden aktivistische Flugblätter an einem Gebäude des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB aufhängte, wurde er im Sommer 2020 festgenommen. Im Rahmen der Verhaftung wurden auch die Smartphones der drei Jugendlichen beschlagnahmt.

Was die Ermittler dort fanden, gefiel ihnen allerdings noch weniger. Auf den Smartphones waren nämlich die Pläne eines “Bombenanschlags” gespeichert. Das geplante Ziel sei eines der FSB-Gebäude gewesen. Allerdings stand kein echtes Gebäude im Visier, sondern eines in Minecraft, welches zuvor von den Jugendlichen selbst gebaut wurde.

Haftstrafe wegen Minecraft

Obwohl es natürlich keine Straftat ist, ein Gebäude in Minecraft zu sprengen, wurden die Pläne trotzdem vor Gericht als Beweismittel gegen die Jugendlichen verwendet. Dort wurde die geplante Sprengung als “Training für terroristische Aktivitäten” gewertet. Weil darüber hinaus auch Fotos von selbstgebauten Molotowcocktails auf den Handys gespeichert waren, drohte den Jugendlichen eine mehrjährige Haftstrafte.

Zwei der Angeklagten kooperierten mit den Behörden und wurden daraufhin “nur” zu Bewährungsstrafen verurteilt. Nikita Uvarov hingegen beteuerte bis zuletzt seine Unschuld. Er sei lediglich ein ganz normaler Jugendlicher, der seine Ausbildung beenden und dann weit wegziehen wolle. Das sieht der russische Geheimdienst offenbar anders. Der Jugendliche muss nun für fünf Jahre ins Gefängnis.

Via: Eurogamer

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