Weniger Lärm, weniger Unfälle und mehr Platz für Radfahrer: Paris treibt die Verkehrswende voran und erlaubt ab heute maximal 30 Stundenkilometer auf vielen Straßen. Doch es gibt auch einige Kritiker.


Photo by Behzad Ghaffarian on Unsplash

In Frankreichs Hauptstadt wurde heute ein strengeres Tempolimit von 30 km/h eingeführt. Zuvor hatte sich in einer Umfrage bereits die Mehrheit der Pariser (59 Prozent) für eine solche Änderung ausgesprochen. Es ist nur eine von vielen Maßnahmen, die Stadt vor der zunehmenden Auto-Flut zu schützen. Sichere Radwege und breitere Bürgersteige stehen ebenfalls auf der Agenda.

Das Tempolimit soll eine Reihe an positiven Effekten mitbringen. Unter anderem eine höhere Sicherheit für Fußgänger. Ein Zusammenprall mit einem 50 km/h schnellen Auto endet für einen Fußgänger zu 80 Prozent tödlich – bei 30 km/h liegt die Wahrscheinlichkeit nur noch bei etwa zehn Prozent. Ohnehin kommt es bei einer geringeren Geschwindigkeit seltener zu Unfällen.

Die Stadtverwaltung rechnet mit 25 Prozent weniger Unfällen und rund 50 Prozent weniger Lärm durch das strengere Tempolimit.

Der französische Verein “40 millions d’automobilistes” (40 Millionen Autofahrer) sieht die Thematik weit weniger positiv. Zum einen gebe es innerhalb von Paris ohnehin nur wenige Unfälle, und wenn, dann meist mit Beteiligung von Radfahrern. Zum anderen werde der Verkehrslärm nicht von Motoren, sondern von den Autoreifen verursacht. Ein Tempolimit sei also nicht zielführend.

In Frankreich wurden bereits mehr als 200 Städte mit Tempo-30-Zonen versehen. Erste Zahlen zeigen, dass die Unfälle in den Regionen um bis zu 70 Prozent abgenommen haben.

Im Gegensatz dazu zeigt sich der Fahrradclub ADFC begeistert von den Änderungen. “Tempo 30 entspannt das Leben in den Städten, es macht sie sicherer, klimafreundlicher und leiser”, heißt es in einer Stellungnahme. Es sollte auch in deutschen Städten möglich sein, ein entsprechendes Tempolimit einzuführen. Erste Tests gibt es ja bereits.

Via: Tagesschau

5 1 vote
Article Rating