Die Gemeinde Grünheide hat sich entschieden gegen eine Werkserweiterung von Tesla in ihrem Ort positioniert. Bei einem Referendum über die Erweiterung der Gigafactory Berlin sprach sich eine deutliche Mehrheit der Bürger gegen den Vorschlag aus.


Quelle: Tesla

Tesla plante ursprünglich die schon bestehende Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg um etwa 170 Hektar zu erweitern. Dafür soll auf 100 Hektar Wald gerodet werden, um einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten zu bauen. Nun muss Tesla diese Pläne einstellen, da die Mehrheit der Bürger im Rahmen des Referendums gegen die Erweiterung gestimmt hat. Laut einem Bericht des Tagesspiegels stimmten 3.499 Einwohner gegen, während sich 1.882 für die Erweiterung aussprachen. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 61 Prozent. Die Zustimmung der Gemeindevertretung zum Bebauungsplan steht jedoch noch aus. Obwohl das Votum der Einwohner für sie nicht bindend ist, wird es dennoch als bedeutendes Signal betrachtet.

Für die 170 Hektar große Erweiterung plante Tesla zusätzliche Logistik- und Transporteinrichtungen neben der bestehenden Gigafactory zu errichten. Die Gigafactory wurde erst im März 2022 eröffnet. Dennoch schienen die Bedenken hinsichtlich der Abholzung, Umweltverschmutzung und Lärmbelästigung zu überwiegen, weshalb man sich bei der Abstimmung dagegen entschied. Eigentlich sollte der Ausbau in Grünheide ein wesentlicher Bestandteil von Teslas Plänen sein, die Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge in Europa auszubauen und einen größeren Marktanteil in dieser Region zu gewinnen.

Erweiterung trotz negativem Referendum?

Dennoch hält Tesla grundsätzlich weiterhin an seinem Vorhaben einer Erweiterung des Fabrikgeländes fest, setzt aber auf Kooperation. So teilte das Unternehmen am Mittwoch mit: “Wir sehen, dass die Bürgerinnen und Bürger von Grünheide Sorgen in Verbindung mit der geplanten Flächenerweiterung haben. Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die logistische Optimierung des Werks ein großer Gewinn für die Gemeinde ist. Wir werden auf Basis des Feedbacks der letzten Wochen gemeinsam mit allen Beteiligten weitere Schritte abstimmen.“ Nun liege es in den Händen der Gemeinde, über das Verfahren zum Bebauungsplan zu entscheiden. Das Ziel sei weiterhin, einen Großteil des Lkw-Verkehrs auf die Schiene zu verlagern sowie allgemein die Infrastruktur rund um die Fabrik auszubauen.

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