Mit dem Beginn der Coronakrise haben viele Unternehmen das Homeoffice eingeführt. Was vorher noch unmöglich schien, ging plötzlich ganz schnell. Und wie eine aktuelle Studie zeigt, ist Homeoffice nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Umwelt von Vorteil.


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Im Auftrag von Greenpeace hat das IZT-Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung ermittelt, wie sich die Einführung von Homeoffice auf die Umwelt auswirkt. Das Ergebnis ist eindeutig: pro Jahr lassen sich mehrere Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Es wäre ein einfacher und gleichzeitig effektiver Schritt im Kampf gegen den Klimawandel.

Freie Straßen und weniger Schadstoffe

In einer ersten Analyse gehen die Forscher davon aus, dass 40 Prozent aller Arbeitnehmer an zwei Tagen die Woche von zu Hause aus arbeiten. Dadurch könnte man pro Jahr 5,4 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Gleichzeitig würden auch die Straßen deutlich entlastet werden, da die Pendler rund 35 Milliarden Kilometer weniger zurücklegen müssen.

Sollte die gleiche Anzahl an Menschen nur einen Tag pro Woche im Homeoffice verbringen, könnte man jährlich immerhin noch 2,8 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Laut Greenpeace sei dieses Szenario durchaus realistisch.

In einer weiteren Analyse untersuchten die Forscher, was passiert, wenn nur 25 Prozent aller Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten. Bei zwei Homeoffice-Tagen pro Woche ergebe sich dadurch ein Ersparnis von 3,2 Millionen Tonnen CO₂ und bei einem Homeoffice-Tag pro Woche ein Ersparnis von 1,6 Millionen Tonnen CO₂.

Homeoffice soll gefördert werden

In Anbetracht der Ergebnisse sind die Forderungen von Greenpeace kaum überraschend. “Bundesregierung und Unternehmen sollten die Arbeit im Homeoffice jetzt konsequent fördern, denn Telearbeit schützt das Klima, entlastet den Verkehr und schenkt Arbeitnehmenden Zeit und Flexibilität.”, heißt es in einer Stellungnahme.

Derweil möchte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bis Oktober ein Recht auf Homeoffice gesetzlich verankern – zumindest für jeden Arbeitnehmer, für den das betriebsbedingt auch möglich ist. Der Vorschlag trifft allerdings, insbesondere aus den Reihen der Union, auf heftigen Widerstand.

Quelle: Greenpeace

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