Es ist ein eigenartiges Bild: Spot, der gelbe Robohund, den man bereits aus verschiedensten YouTube-Videos kennt, ist plötzlich Teil des französischen Militärs.
Eine französische Militärakademie hat den Vierbeiner mit auf eine Übung genommen. Ziel sei es gewesen, die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Roboters zu testen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf klassischen Erkundungsaufgaben, die für gewöhnlich noch von Menschen durchgeführt werden. Grundsätzlich gab Spot eine gute Figur ab. Am Ende zeigte sich jedoch ein entscheidender Schwachpunkt.
Spot sorgt für Sicherheit
Der Robohund ist mit Kameras ausgestattet und lässt sich bei Bedarf fernsteuern. So kann er gezielt zur Aufklärung kritischer Gebiete genutzt werden, ohne dabei Menschenleben zu riskieren. Das Vorgehen würde zwar mehr Zeit in Anspruch nehmen, gebe den Soldaten dafür aber ein Gefühl der Sicherheit, lautet das überwiegend positive Fazit der französischen Militärakademie.
Spot konnte die Übung allerdings nicht vollständig durchführen. Gegen Ende hin machte der Akku schlapp und die angehenden Soldaten mussten ihn letztlich mit vereinter Kraft vom “Schlachtfeld” tragen. Das sollte im Ernstfall bestenfalls nicht passieren.
"Quand l'EMIA part au combat avec des robots terrestres"https://t.co/q6MNhCdr5C pic.twitter.com/CTHDpI1Lun
— Saint-Cyr Coëtquidan (@SaintCyrCoet) March 31, 2021
Ist das schon zu viel?
Besonders brisant wird die Geschichte, da der Hersteller Boston Dynamics scheinbar nichts von dem militärischen Einsatz seines Roboters wusste. Das französische Militär habe sich Spot über einen europäischen Vertriebspartner und nicht direkt beim Hersteller besorgt. Man habe erst durch die aufkommenden Medienberichte davon erfahren.
Grundsätzlich verbietet Boston Dynamics Einsätze, in denen Spot als Waffe genutzt werden soll. Sollte das Militär Spot aber lediglich dafür verwenden, um Menschen zu schützen, dann sei dies ein “absolut zulässiger Einsatzzweck der Technologie”, äußerte sich Michael Perry, Leiter der Geschäftsentwicklung, gegenüber The Verge. Letztlich müsse man von Fall zu Fall entscheiden, ob eine Grenzüberschreitung vorlege oder nicht.
Seine Bekanntheit verdankt der Robohund übrigens YouTube-Videos, die allesamt deutlich harmloser sind als ein Einsatz beim Militär. Ein kurzer Clip beispielsweise, in dem der Roboter einen Moonwalk tanzt, wurde bis heute knapp acht Millionen Mal angeklickt. So gefällt uns Spot persönlich auch viel besser…
Via: The Verge