Die Anzahl an Elektroautos und Wärmepumpen in Deutschland nimmt immer weiter zu. Für den Klimaschutz sind das gute Nachrichten. Die lokalen Stromnetze kommen in einigen Fällen allerdings nicht hinterher mit dem Ausbau. Aus diesem Grund soll es ab 2024 möglich sein, Ladestationen und Wärmepumpen gezielt zu drosseln, um eine flächendeckende Stromversorgung zu gewährleisten.
Die Idee einer solchen “Spitzenglättung” ist nicht neu. Bereits vor einigen Jahren wurde in der Politik über die Einführung eines entsprechenden Gesetzes nachgedacht. Der Entwurf konnte sich damals nicht durchsetzen, erlebt nun aber womöglich ein Comeback. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, wird das Thema in der Politik aktuell wieder aufgegriffen.
Es wird befürchtet, dass der Ausbau des Strom-Verteilernetzes mittelfristig nicht mit der steigenden Zahl an Elektroautos und Wärmepumpen mithalten und es somit zu lokalen Engpässen kommen könnte. Um den entgegenwirken zu können, ist eine Drosselung der beiden großen Stromfresser vorgesehen.
Diese Drosselung sei nur für die Spitzenzeiten angedacht. Beispielsweise in den Stunden nach Feierabend, wenn besonders viele Elektroautos gleichzeitig aufgeladen werden und auch ansonsten ein großer Bedarf an Strom besteht. Die Stromzufuhr soll in diesem Fall nicht komplett abgeschaltet werden. Stattdessen sei vorgesehen, dass die Ladestationen noch immer genügend Energie liefern dürfen, um innerhalb von drei Stunden rund 50 Kilometer Reichweite zu liefern. Öffentliche Ladestationen sollen davon übrigens nicht betroffen sein. Bei den Wärmepumpen wolle man ebenfalls einen “nahezu störungsfreien Weiterbetrieb” garantieren.
Gleichzeitig wolle man dafür sorgen, den Ausbau und die Modernisierung der Verteilernetze voranzutreiben. Aufgrund von langwierigen Genehmigungsverfahren und immensen Kosten könne das jedoch einige Jahre dauern. Bis dahin wolle man sich mit einer Drosselung behelfen. Die Regelungen sollen noch Anfang 2024 in Kraft treten.
Quelle: FAZ
