Passwörter werden heutzutage überall benötigt, sei es für die E-Mail-Adresse oder für die Social Media-Konten. Doch wer kann sich die ganzen Passwörter merken? Wir haben dir sieben Passwortmanager rausgesucht, die du kennen solltest.
Was ist ein Passwortmanager und wie funktioniert er?
Um sicher zu gehen, dass Unbefugte keinen Zugriff auf deine Accounts haben, solltest du möglichst sichere Passwörter verwenden. Allerdings kann sich niemand alle seine Passwörter merken. Dafür gibt es Passwortmanager, die diese Aufgabe für dich übernehmen und dich automatisch und sicher anmelden.
Einfach gesagt: Ein Passwortmanager hilft dir dabei, Passwörter sicherer und einfacher zu verwalten. Ein solches Programm ermöglicht es dir, für jedes Online-Konto ein einzigartiges und kompliziertes Passwort zu erstellen, ohne dass du dir alle merken musst.
1Password
Von Agilebits stammt 1Password. Das Programm setzt auf eine 256-Bit AES-Verschlüsselung. Der Dienst ist für alle gängigen Plattformen und Geräte erhältlich. Zudem gibt es für Edge, Chrome und Firefox weitere Plugins und für Mac, Linux und Windows Kommandozeilen. 1Password verwaltet nicht nur deine Passwörter, sondern stellt auch auf Wunsch ein Passwort und prüft diese auf ihre Sicherheit. Allerdings ist das Programm nicht der günstigste Passwortmanager.
Zudem kannst du 1Password auch als Authentifizierungs-App nutzen und musst nicht wie bei der Zwei-Faktor- Authentifizierung auf eine unsichere SMS zurückgreifen. Das Tool unterstützt Face ID in IOS und Touch-ID in macOS. Außerdem bietet das Tool viele weitere Features, wie zum Beispiel die „automatisch-ausfüllen“-Funktion. Diese soll, laut Berichten, jedoch nicht sehr empfehlenswert sein.
Der Preis liegt hierfür bei 2,99 Dollar im Monat für den Single-User und für Familien mit bis zu fünf Mitgliedern bei 4,99 Dollar monatlich. Interessierte haben zudem die Möglichkeit, den Dienst 14 Tage lang kostenlos auszuprobieren, bevor sie sich für einen Jahresvertrag entscheiden.
Bitwarden
Bitwarden zeichnet sich vor allem durch seine benutzerfreundliche Oberfläche aus. Das Programm ist außerdem Open Source, was die Nutzung besonders sicher macht. Der Dienst ist auf Windows, macOS, Android und iOS verfügbar und bietet Erweiterungen für Safari, Chrome, Firefox und Edge. Zudem wird die Sicherheit des Tools regelmäßig überprüft. Um deine Passwörter und Zugangsdaten bei dir zu behalten, kannst du Bitwarden auch auf deinem eigenen Server installieren. Das Tool verfügt außerdem über eine „Einmal-Teilen-Funktion“ für sensible Daten. Die Basisversion ist kostenlos. Die Upgrade-Version kostet zehn Dollar jährlich. Mit inbegriffen sind ein Gigabyte verschlüsselter Speicherplatz und Zwei-Faktor-Authentifizierung mit FIDO U2F, Duo oder Yubikey. Der Preis für den Familien-Account liegt bei 40 Dollar jährlich. Falls du dir unsicher bist, kannst du bei Bitwarden eine siebentägige Testphase durchführen.
KeepassXC
KeepassXC ist, genau wie Bitwarden, kostenlos. Das Programm speichert Passwörter und Daten allerdings nicht in der Cloud, sondern in einem digitalen Tresor auf deinem Endgerät. Zugreifen kannst du über Masterpasswort, Key-Datei. Damit du KeepassXC auf mehreren Geräten nutzen und synchronisieren kannst, wird ein File-Syncing-Service benötigt. Dieser übernimmt das ganz einfach für dich. Sobald die Daten in der Cloud gespeichert sind, hast du die Möglichkeit, von jedem Gerät mit installiertem KeepassXC-Client auf die dort hinterlegten Zugangsdaten zuzugreifen.
Dieser Passwortmanager wird sogar kostenlos zu Verfügung gestellt, da das Tool durch Spenden unterstützt wird.
Nordpass
Hinter Nordpass steht das bekannte Unternehmen im Bereich IT-Sicherheit, Nord VPN. Das Tool soll sich, ähnlich wie VPN, leicht installieren und einrichten lassen. Nordpass ist mit allen gängigen Geräten und Betriebssystemen kompatibel, darunter Linux, Windows, macOS, Android und iOS, sowie mit den Browsern Firefox, Edge und Chrome. Deine Daten werden zunächst auf deinen Endgeräten verschlüsselt und danach auf die Server des Anbieters hochgeladen. Unterstützt wird Nordpass mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung und verfügt darüber hinaus über einen Passwortgenerator.
Die Basisversion ist kostenlos, für die Premiumversion werden monatlich 1,49 Euro fällig. Die Basisversion kann außerdem für einen Zeitraum von 30 Tagen auf eine Premium-Testversion aktualisiert werden.
Dashlane
Dashlane lässt sich leicht einrichten und ist einfach zu bedienen. Was das Programm aber anders macht und von der Konkurrenz abhebt, sind nützliche Features wie beispielsweise ein Extra-Dashboard. Falls du Passwörter mehrfach verwendest oder sie zu schwach sind, warnt dich der Dienst. Außerdem bietet Dashlane ein Passwort-Überwachungs-Tool für bis zu fünf E-Mail-Adressen sowie eine Möglichkeit zur Dokumentenablage. Der Dienst ist für macOS, Windows, Android und iOS erhältlich. Zudem stehen Erweiterungen für die Browser Chrome, Edge, Safari und Firefox zur Verfügung.
Dashlane ist wie die anderen in der Basisversion kostenlos. In der Basisversion kannst du jedoch nur 50 Passwörter hinterlegen. Eine Synchronisation zwischen verschiedenen Geräten ist nur mit Essentials oder der Premiumversion möglich. Zur Premiumversion gehören auch die Dark-Web-Überwachung, verschlüsselter Speicherplatz und ein VPN-Service.
Der Preis ist in der Basisversion kostenlos und in einer Familien- und Premiumversion verfügbar. Die Premiumversion kostet dich 5,49 Euro monatlich; ein Jahresabo 4,41 Euro monatlich. Der Preis für die Familienversion beträgt 7,99 Euro monatlich; Ein Jahresabo kostet 6,66 Euro monatlich. Wer Dashlane vorher testen will, kann auf die 30-tägige Testversion zugreifen.
Pass
Wer sich in der Kommandozeile zu Hause fühlt, für den ist Pass das Richtige. Das Tool lässt sich durch gängige Befehle bedienen. Für Pass stehen verschiedene von der Community entwickelte Erweiterungen sowie grafische Benutzeroberflächen und Clients für zusätzliche Plattformen zur Verfügung. Der Dienst ist nicht kostenpflichtig.
Lastpass
Die beliebteste App im App-Store ist Lastpass, die allein über den Google Play-Store über zehn Millionen Installationen und der bekannteste Passwortmanager ist. Das Tool brillierte bis vor Kurzem noch mit seiner Gratisfunktion und hielt mit kostenpflichtigen Optionen mit. Der Dienst ist auf Windows, macOS, Android, IOS verfügbar und bietet zudem auch Erweiterungen für alle gängigen Browser. Das Tool verfügt über einen Passwortgenerator, eine Synchronisation über mehrere Geräte, erkennt Formulare automatisch und sortiert Kennwörter nach Kategorie. Lastpass setzt wie 1Password auf eine AES-266-Verschlüsselung. Deine Daten werden auf deinen Geräten verschlüsselt und werden dann auf den Servern des Anbieters abgelegt. Problematisch sind Werbe- und Analysetracker in der Android-Version, da es unklar ist, welche Daten die Module sammeln und diese an Drittanbieter übermitteln.
Der Preis für Single-User liegt bei 2,90 Euro monatlich und für Familien mit bis zu sechs Mitgliedern bei 3,90 Euro monatlich.
Ich finde Passwortmanager super wichtig und nehme mir deshalb die Zeit, hier mal meine Gedanken mit euch zu teilen. Es ist super, dass sich diese Werkzeuge für uns die Zugangsdaten merken. Es kommt aber nicht auf die Komplexität eines Passwortes an. Hier gilt ausnahmsweise mal: “Länger ist besser”. Als Erklärung verweise ich auf diesen guten Webcomic von XKCD: https://xkcd.com/936 (da gibts eigentlich einen passenden Comic für jede Lebenslange). Für mich gilt als Faustregel: unter 20 Zeichen Länge ist ein Passwort nicht sicher. 1Password SMS ist ein unsicheres Kommunikationsmittel, da habe ich keine Einwände. Aber egal welchen zweiten Faktor man nutzt,… Mehr lesen