Auf eine Preiserhöhung folgt bekanntlich schnell die nächste. Jetzt plant YouTube erneut, die Preise für ihr Premium-Angebot zu erhöhen, und das nicht gerade unerheblich.


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Gerade erst hat Google mit seiner Videoplattform YouTube ein neues Feature eingeführt, um den Nutzerinnen und Nutzern mehr Werbung anzuzeigen. Denn wer nicht bereit ist, für YouTube zu zahlen, sieht sich mit einer Flut von Werbung konfrontiert – sogar in pausierten Videos wird die Werbung nicht ausgespart.

Um das Erlebnis weiter zu monetarisieren, erschwert YouTube zudem den Einsatz von Adblockern, was die Nutzerinnen und Nutzer zwingt, entweder die Werbung zu ertragen oder das Premium-Abonnement in Erwägung zu ziehen. Diese Strategie kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da die Abo-Gebühren für YouTube Premium in mehreren Ländern erheblich steigen, teils um mehr als 50%. Damit wird der Druck auf die Nutzerinnen und Nutzer, sich für ein kostenpflichtiges Abonnement zu entscheiden, immer größer.

Betroffene Länder

Die gute Nachricht zuerst: Aktuell sind in Deutschland und Österreich keine Preiserhöhungen geplant, da diese bereits im vergangenen Herbst eingeführt wurden. Das gilt auch für die Türkei und Nordamerika. Allerdings muss das nichts heißen. Meistens ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Preiserhöhung auch in Deutschland vor der Tür steht.

In der Schweiz allerdings steigen die Preise für YouTube Premium: Das Familienabo kostet künftig 34 Franken (36 Euro) statt 24, während das Einzelnutzerabo von 16 auf 18 Franken (19 Euro) erhöht wird. In Schweden beträgt die Erhöhung sogar 56%, sodass das Familienabo nun 279 Kronen (25 Euro) kostet. Auch in weiteren Ländern wie Kolumbien, Norwegen, Singapur und Dänemark sind Preisanstiege zu verzeichnen, mit einem Anstieg von 42% für Einzelnutzer in Norwegen.

In den Euroländern Belgien, Irland, Italien und den Niederlanden müssen Nutzerinnen und Nutzer mit 1-2 Euro mehr pro Monat rechnen als in Deutschland und Österreich, wo das Einzelabo 13 Euro und das Familienabo 24 Euro kostet. In Indien gab es bereits im August einen Preisanstieg, und nun sind auch andere asiatische Länder betroffen.

Google hat keine Konkurrenz

Wer sein YouTube Premium-Abo über den Apple Store abschließt, muss außerdem mit noch höheren Kosten rechnen. Das liegt daran, dass Apple seine Gebühren an die Nutzer weitergibt, was das Abo insgesamt teurer macht. Für alle, die nach einer günstigeren Alternative suchen, hat YouTube in Deutschland und Österreich das „Premium Lite“-Abo eingeführt. Für 6 Euro pro Monat erhält man zwar weniger Funktionen, muss aber auch mit Werbung rechnen.

YouTube hat eine solche Marktmacht, dass Google die Preise erhöhen kann, ohne sich ernsthafte Sorgen um die Konkurrenz machen zu müssen. Diese Dominanz ermöglicht es dem Unternehmen, seine Abonnements nach Belieben anzupassen. Gleichzeitig geht YouTube verstärkt gegen Adblocker und falsche Standorte vor. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass Nutzerinnen und Nutzer von günstigeren Preisen in anderen Ländern profitieren und so die Einnahmen des Dienstes verringern.

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