Oculus Rift S Test: Die Oculus Rift, eines der beliebtesten VR-Headsets überhaupt, hat eine Neuauflage spendiert bekommen. Was hat sich alles geändert? Wie schlägt sich die VR-Brille in der Praxis? Wir haben uns die Oculust Rift S mal etwas genauer angesehen…


Oculus Rift S Test. VR-Headset

Die Oculus Rift S erscheint am 21.05.2019 und ist zu einem Preis von 449 Euro erhältlich! Wir konnten das VR-Headset im Vorfeld schon einmal ausprobieren. Kleiner Spoiler vorweg: Die Neuauflage bringt einige nützliche Änderungen mit, hat aber auch mit kleinen Schwächen zu kämpfen.

Design & Verarbeitung

Der Lieferumfang der Oculus Rift S ist erfreulicherweise sehr überschaubar. Im Inneren des Kartons finden wir das VR-Headset (inklusive Anschlusskabel), zwei Controller und ein kleines Päckchen mit Sicherheitshinweisen, Batterien und einem Mini-DisplayPort-Adapter. Keine zusätzlichen Tracking-Sensoren, denn die benötigt man diesmal nicht!

Sowohl Brille als auch Controller sind im schlichten Schwarz gehalten und fühlen sich grundsätzlich hochwertig an. Die Controller sind sehr robust und auch das Headset sollte man nicht ohne größeren Kraftaufwand verbiegen können.

Zwischenfazit: In Sachen Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln. Zudem werden alle wichtigen Komponenten mitgeliefert, um die Brille gleich an den PC anschließen zu können.


Oculus Rift S Erfahrungsbericht

Die Einrichtung

Die Einrichtung der VR-Brille ist denkbar einfach. Für den Anschluss benötigt man allerdings einen freien Display-Port und einen USB-3.0-Anschluss. HDMI ist bei der Oculus Rift S keine Möglichkeit mehr. Bei Notebooks könnte das unter Umständen zum Problem werden.

Nachdem das Headset mit dem PC verbunden und die Controller mit den beiliegenden Batterien versorgt wurden, geht es an die Einrichtung. Dafür muss man sich zwingend die Oculus-App herunterladen und installieren. Zunächst wird man gebeten einen virtuellen Spielbereich einzurichten. Empfohlen ist eine Mindestgröße von 2×2 Metern. Diesen Spielbereich kann man mithilfe der Controller einfach im Raum “einzeichnen”. Anschließend noch die Höhe festlegen, indem man die Controller zum Boden führt und schon ist die Oculus Rift S einsatzbereit. Wirklich praktisch: Obwohl man während der kompletten Einrichtung das VR-Headset trägt, hat man währenddessen noch das Zimmer im Blick – den integrierten Kameras sei dank.

Zwischenfazit: Sehr einfache Einrichtung, die im Normalfall keine 5 Minuten in Anspruch nimmt. Man sollte allerdings darauf achten, dass die VR-Brille diesmal nicht per HDMI angeschlossen wird!

Die ersten Schritte mit der Oculus Rift S

Das VR-Headset lässt sich über zwei Wege am Kopf fixieren: Über einen Dreh-Regler am Hinterkopf und über einen praktischen Kopfgurt. Somit sollte eigentlich für alle Kopfformen eine passende Einstellungsmöglichkeit dabei sein. Zumindest hatte niemand von unseren fünf Testpersonen ein Problem damit, die Brille ordentlich zu fixieren. Der Augenabstand kann man leider nicht mechanisch an der Brille anpassen.

Auch wer vorher noch nie ein VR-Headset getragen hat, dürfte sich schnell zurecht finden. Denn über die ersten Demos lernt man spielerisch die wichtigsten Funktionen kennen: vom Greifen bis hin zum Verschieben von Gegenständen.

Zwischenfazit: Die Oculus Rift S ist sehr einsteigerfreundlich und unkompliziert in der Handhabung.


Die Controller der Oculus Rift S

Oculus Rift S im Test: Die Bilddarstellung

Anders als der Vorgänger verfügt die Oculus Rift S nicht über OLED- sondern über LC-Displays. Die Farbdarstellung weiß allerdings dennoch zu überzeugen. Einzig bei den Schwarzwerten merkt man das “Downgrade” ein wenig. Aber auch hier gibt das VR-Headset insgesamt gesehen ein gutes Bild ab.

Die Auflösung liegt bei 1.280 x 1.440 Bildpunkten pro Auge, mit drei statt zwei Subpixeln pro Bildpunkt. Einfacher gesagt: Der Abstand zwischen den einzelnen Subpixeln ist im Vergleich zum Vorgänger geringer und soll dadurch den allseits bekannten Fliegengittereffekt verringern. Den Effekt nehmen wir zwar noch immer wahr, aber lediglich bei größeren Flächen, wie beispielsweise der Darstellung eines Himmels. Und auch da ist er nicht besonders stark ausgeprägt.

Hektische und sehr schnelle Kopfbewegungen sollte man aber noch immer vermeiden, denn dann ziehen sich deutliche Schlieren durchs Bild. Die Bildfrequenz liegt auch nur noch bei 80 statt 90 Hz.

Zwischenfazit: Das Bild wirkt farbenfroh und wird scharf dargestellt. Der Fliegengittereffekt wurde deutlich reduziert. Nur die Schwarzwerte fallen ein klein wenig schlechter aus. Insgesamt aber eine deutliche Steigerung zur herkömmlichen Oculus Rift!


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Oculus Rift S im Test: Das Tracking

Die wohl spannendste Neuerung betrifft die Tracking-Methode der Oculus Rift S. Denn während man beim Vorgänger noch zusätzliche Sensoren im Raum platzieren musste, sitzt diesmal die gesamte Technik im Headset. Konkret handelt es sich um fünf integrierte Kameras, welche die Raum-Informationen erfassen: Zwei an der Vorderseite, zwei an den Seiten und eine an der Oberseite. Das macht die Nutzung deutlich bequemer und funktioniert auch in der Praxis überraschend gut. Die Kameras benötigen allerdings eine Lichtquelle, um den Raum auch wirklich erfassen zu können. Spielen in kompletter Dunkelheit ist also nicht möglich.

Nicht nur die Kopf-, auch die Handbewegungen werden sehr genau erfasst. Die dazugehörigen Sensoren am Controller sind diesmal nach oben ausgerichtet und nicht nach unten.

Zwischenfazit: Die neue Tracking-Methode überzeugt auf ganzer Linie. Solange der Raum halbwegs ausgeleuchtet ist, kam es bei unseren Tests kein einziges Mal zu Problemen!



Oculus Rift S im Test: Die Spielerfahrung

Bewegungsfreiheit: Die Oculus Rift S verzichtet zwar auf externe Sensoren, ist aber noch nicht komplett kabellos. Denn immerhin muss das Headset noch mit dem PC verbunden werden. Das dazugehörige Kabel (5 Meter) dürfte in den allermeisten Fällen lang genug sein. In der Regel wird es einfach seitlich am Kopf nach hinten geführt, kann aber unter Umständen auch mal im Weg sein. Eine Einschränkung – wenn auch eine sehr kleine!

Komfort: Ein häufiges Problem von VR-Headsets ist der mangelnde Komfort, besonders bei längeren Spiele-Sessions. Dieses Problem scheint die Oculus Rift S erfolgreich beseitigt zu haben. Das Headset ist leicht, sitzt fest am Kopf und bietet auch für Brillenträger genügend Freiräume. In dieser Hinsicht spricht nichts dagegen, die Oculus Rift auch über mehrere Stunden am Stück zu tragen.

Sound: Theoretisch benötigt man keine zusätzlichen Kopfhörer mehr. Wir würden aber trotzdem welche empfehlen, sollte man gesteigerten Wert auf atmosphärische Klänge legen. Denn die integrierten Lautsprecher klingen in der Tendenz eher blechern.

Fazit: Eine gelungene Neuauflage mit leichten Schwächen

Insgesamt gesehen hat uns die Oculus Rift S positiv überrascht. Das Bild ist angenehm scharf, das Inside-Out-Tracking funktioniert hervorragend, der Tragekomfort ist gut und die fehlenden, externen Sensoren sind wirklich ein Segen. Das VR-Headset schneidet in diesen Punkten deutlich besser ab als der Vorgänger.


Pro
Contra
Einfache EinrichtungKeine optimalen Schwarzwerte
Sehr hoher TragekomfortLautsprecher etwas blechern
Scharfe, farbenfrohe BilddarstellungPreis
Genaues Tracking
Frontkameras können Umgebung einblenden

Wenn die Oculus Rift S noch eine wirkliche Schwäche hat, dann ist es der Preis. Die restlichen Kritikpunkte fallen im Alltag nur noch kaum ins Gewicht. Aber 449 Euro sind noch immer nicht gerade günstig, wenn man bedenkt, dass man zusätzlich ja noch einen PC mit geeigneter Hardware benötigt. Der lang ersehnte Durchbruch im Massenmarkt dürfte deshalb auch für eine gute Oculus Rift S schwierig werden.


Hinweis: Wir haben das Produkt vom Hersteller für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen. Das hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf unsere Berichterstattung.

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