Avast, eines der beliebtesten Antivirenprogramme auf dem Markt, hat über einen langen Zeitraum hinweg die Daten der eigenen Nutzer verkauft. Dafür wird das Unternehmen nun zur Kasse gebeten.



Konkret geht es um die Browser-Verläufe von etwa 100 Millionen Nutzern, die Avast zwischen April und Juli 2019 an seine Tochterfirma “Jumpshot” weitergeleitet und von dort an Dritte verkauft hat. Die Prüfer kamen zu dem Schluss, dass der Internet-Browsing-Verlauf, auch wenn er nicht vollständig ist, personenbezogene Daten darstellen kann, da zumindest einige der betroffenen Personen wieder identifiziert werden könnten.

Darüber hinaus seien die Nutzer falsch über die besagten Datenübermittlungen informiert worden, da Avast behauptete, die übermittelten Daten seien anonymisiert und würden ausschließlich für statistische Trendanalysen verwendet. Daraus ergibt sich ein Verstoß gegen die DSGVO, der im Hauptsitzt Tschechien mit 13,9 Millionen Euro bestraft wird.



In den USA muss Avast ebenfalls eine satte Strafe zahlen. Die Federal Trade Commission (FTC) verlangt 16,5 Millionen US-Dollar von dem Unternehmen. In einer Mitteilung wird die Doppelmoral von Avast angeprangert. Der Anbieter von Antivirensoftware habe behauptet, die Nutzer vor Online-Tracking zu schützen und gleichzeitig selbst personenbezogene Daten weitergegeben.

In Tests schneidet Avast hingegen immer wieder gut ab. So wurde Avast One Essential beispielsweise erst im März dieses Jahres von Stiftung Warentest zum besten kostenfreien Antivirenprogramm für Mac-User gekürt.

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