Netflix steckt in einer kleinen Krise. Erstmals seit 2011 hat der Streaming-Riese wieder sinkende Nutzerzahlen zu verzeichnen. Gleichzeitig wagen sich auch immer mehr Konkurrenten auf den Markt. Der Ausweg? Neue Gebühren und Werbung. Wie aus aktuellen Medienberichten hervorgeht, soll beides noch in diesem Jahr eingeführt werden.



Vor wenigen Wochen erst hatte Netflix die schwächelnden Zahlen veröffentlicht. Anleger reagierten geschockt und die Aktie wurde daraufhin auf eine Talfahrt geschickt. Im Jahresvergleich steht aktuell ein Minus von rund 60 Prozent. Die Verantwortlichen versprachen Besserung. Zwar werde man kurzfristig vermutlich noch weitere Nutzer verlieren, doch die Zukunftsaussichten seien positiv, hieß es damals von Seiten des Unternehmens.

Zwei große Änderungen sollen den Kurswechsel herbeiführen. Zum einen wolle man Mehrfachnutzer eines Accounts künftig zur Kasse bitten. Von der neuen Gebühr, welche bereits in einigen ausgewählten Ländern getestet wird, sollen weltweit bis zu 100 Millionen Haushalte betroffen sein. Mit dem geplanten Tarif können die Nutzer ihre Konten mit sogenannten Unteraccounts versehen. Dabei handelt es sich um komplett separate Bereiche mit eigenen Profilen, eigenen Film- und Serien-Empfehlungen sowie eigenen Login-Daten. Zu jedem Konto dürfen bis zu zwei Unteraccounts für Personen außerhalb des eigenen Haushaltes erstellt werden – gegen einen gewissen Aufpreis natürlich.

Ein weiterer Ansatz ist die Implementierung eines werbefinanzierten Abonnements. Konkurrent Disney+ kündigte ein solches Modell schon vor einiger Zeit an und nun scheint auch Netflix auf den Geschmack gekommen zu sein. Die Idee dahinter ist simpel: interessierte Nutzer bekommen Werbeeinblendungen angezeigt, in welcher Form auch immer, und müssen dadurch dann eine niedrigere Gebühr für die Nutzung des Streaming-Dienstes zahlen. Wer keine Werbung sehen möchte, muss entsprechend den vollen Preis übernehmen.

Einführung schon 2022?

Eigentlich wollte sich Netflix mit den Änderungen noch etwas Zeit lassen. Aus bisherigen Statements ging hervor, dass die neuen Tarife wohl erst im Laufe des kommenden Jahres eingeführt werden sollen. Doch nun sind interne Dokumente ans Licht gekommen, in denen von einem deutlich strengeren Zeitplan die Rede ist.

Laut den Dokumenten, welche der New York Times vorliegen sollen, werden die zusätzlichen Gebühren doch noch 2022 eingeführt. Genauer gesagt in den letzten drei Monaten des Jahres. Die Details müssen aber wohl noch ausgearbeitet werden. So gebe es zum jetzigen Zeitpunkt noch kein ein konkretes Release-Datum und auch die Preise stehen offenbar noch nicht fest.

Quelle: New York Times

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