Nachdem konstanten Wachstum der letzte Jahre muss sich die Embracer Group nun, nach einem geplatzten Investorendeal, umorientieren. Das schwedische Großunternehmen spaltet sich nun selbst.


Quelle: Kingdom Come: Deliverance II/
Warhorse Studios

In der Vergangenheit hat sich die schwedische Embracer Group zu einem der größten Arbeitgeber auf dem deutschen Spielemarkt entwickelt, indem sie verstärkt Spieleentwickeler aufkauften. Nach einem geplatzten Milliarden-Deal ist damit aber Schluss und der Konzern muss sich umstrukturieren. CEO Lars Wingefors gab bekannt, dass man die Embracer Group nun in drei börsenorientierte Unternehmen aufspalten wolle. Die drei Unternehmen sollen separat voneinander agieren und jeweils als eigenständige, öffentlich gehandelte Konzerne am schwedischen NASDAQ gelistet werden.

Aus Eins mach Drei

Das erste Unternehmen wird unter dem Namen Asmodee firmieren und sich vorrangig auf den Verkauf von Brettspielen konzentrieren. Das zweite Unternehmen, Coffee Stain & Friends, wird nun das Dachunternehmen für den Indie- und AA-Bereich von Embracer. Dieses Unternehmen wird sich also um kleinere Spieleprojekte sowie um Free2Play-Spiele mit einem starken Fokus auf kontinuierliche Einnahmen kümmern.

Das dritte Teilunternehmen, Middle-earth Enterprises & Friends soll sich dann in Zukunft um den AAA-Spielemarkt kümmern. 2022 sicherte sich die Embracer Group die “Herr der Ringe”-Lizenz. Dies soll dann auch das Flaggschiff der Middle-Earth Enterprises & Friends werden. Zu den Studios dieses Unternehmens werden Crystal Dynamics, Eidos Montreal, Dambuster Studios, Flying Wild Hog Studios, Tripwire, Vertigo Games, Warhorse Studios und 4A Games gehören. Außerdem sind der deutsche Publisher Plaion und der Comic-Verlag Dark Horse hier angesiedelt.

Zu den bekannten Marken von Middle-earth Enterprises and Friends gehören neben Herr der Ringe auch Tomb Raider, Dead Island, Killing Floor, Kingdom Come: Deliverance und Metro. Zu den Studios dieses Unternehmens werden zudem auch Crystal Dynamics, Eidos Montreal, Dambuster Studios, Flying Wild Hog Studios, Tripwire, Vertigo Games, Warhorse Studios und 4A Games gehören. Außerdem sind der deutsche Publisher Plaion und der Comic-Verlag Dark Horse Teil dieses Verbunds. Zu den bekannten Marken von Middle-earth Enterprises and Friends gehören neben dem Herrn der Ringe auch Tomb Raider, Dead Island, Killing Floor, Kingdom Come: Deliverance und Metro.

Rettende Maßnahmen

Laut CEO Lars Wingefors soll die Aufspaltung dafür sorgen, dass sich die einzelnen Firmen nun besser auf ihren jeweiligen Teilbereich konzentrieren können. In einem offenen Brief erklärt er: “Dies ist der Beginn eines neuen Kapitels, eines Kapitels, das ich beabsichtige, als aktiver, engagierter und unterstützender Aktionär aller drei neuen Unternehmen Teil zu bleiben,[…] Die Entwicklung hin zu drei unabhängigen Unternehmen untermauert Embracers Vision, Unternehmer und Kreative mit einem langfristigen Denkansatz zu unterstützen, damit sie weiterhin unvergessliche Erlebnisse und Unterhaltung weltweit bieten können.” Zudem soll ein Darlehen über 900 Millionen Euro dem Konzern aus der Misere helfen.

Kürzlich sorgte der Verkauf von Gearbox durch Embracer an Take-Two Interactive international für Aufsehen. Mit diesen Maßnahmen will die Embracer Group sich nun langsam wieder aufbauen und die Geld- und Personalverluste der vergangenen Zeit wieder reinholen. Gemäß dem Branchenmagazin Gameswirtschaft ist Embracer der größte Arbeitgeber auf dem deutschen Spielemarkt, noch vor Nintendo und Ubisoft.

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