Nicht nur im Gaming-Bereich, sondern auch in Sachen Gesundheit schreitet die KI-Entwicklung rasant voran. Es gibt bereits viele neue Errungenschaften. Darunter auch die Entwicklung eines einfachen Aufklebers, der bald Menschen helfen soll, die ihre Stimme verloren haben.


Quelle: Canva

Die Idee eines solchen Stickers stammt von einem Entwicklerteam der University of California in Los Angeles. Derzeit existiert aber lediglich ein Prototyp. Der kleine, batterielose Sticker soll Menschen mit verschiedenen Stimmlippen-Erkrankungen dank KI beim Reden unterstützen.

Der aktuelle Prototyp sieht aus wie ein Sticker, ist in etwa so groß wie ein Pflaster und wiegt in etwa sieben Gramm. Getestet wurde das kleine Gerät im Rahmen einer Studie. Auf X veröffentlichte man zudem ein Bild des Prototypen.



Wie funktioniert der Sticker?

Das Gerät soll die Bewegungen des Kehlkopfes erkennen, spricht ein Patient also einen Satz, wandelt der Prototyp die Bewegung in elektrische Signale um. Die Signale wiederum werden dann an ein externes Modul gesendet. Dort werden sie analysiert und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz in Sprache umgewandelt. Einen Lautsprecher gibt es nicht, laut der Forscherinnen und Forscher soll die Tonwiedergabe auch über den Sticker passieren. Genauere Angaben gibt es allerdings bisher dazu nicht.

Ein Artikel auf ScienceAlert erklärt den Experimentaufbau. Insgesamt acht Personen wurden gebeten, den Sticker in verschiedenen Bewegungssituationen zu testen. Dabei sollten sie Sätze wie “Ich liebe dich”, “Frohe Weihnachten” oder “Ich vertraue dir nicht” während des Gehens oder im Sitzen aufsagen. Erstaunlicherweise benötigte das kleine Hilfsmittel dabei keine externe Stromversorgung. Die Forscher äußerten sich dazu wie folgt: “Hier stellen wir ein selbstversorgtes, tragbares Sensor-Aktivierungssystem vor, das auf weicher Magnetoelastizität basiert und unterstütztes Sprechen ermöglicht, ohne sich auf die Stimmlippen zu verlassen.

KI-Sticker in Forschungsphase

Da es sich bei der Studie zunächst nur um acht Probanden handelt, bietet der Test noch kein finales Ergebnis. Laut der Studie soll das Gerät aber eine Genauigkeit der Spracherkennung von ganzen 95 Prozent haben. Lediglich bei Wörtern, die sehr ähnlich klingen hatte der Sticker Schwierigkeiten sie auseinanderzuhalten.

Doch es gibt noch Einschränkungen: Aktuell ist das Gerät nur in der Lage, vorab aufgezeichnete Sätze wiederzugeben. Dennoch äußerte sich der Hauptautor der Studie, Ziyuan Che von der University of California in Los Angeles, zuversichtlich. Er betonte, dass das Gerät ohne die Erfassung der Stimmbandvibrationen einer Person funktioniert, was Menschen mit geschädigten Stimmbändern helfen könnte, ihre Sprache wiederzuerlangen. Che glaubt, dass dank fortschrittlicher Algorithmen der Prototyp eines Tages den Schritt der Vorab-Aufzeichnung überspringen könnte. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass es sich noch um einen Prototyp handelt, der voraussichtlich noch mehrere Jahre Entwicklungszeit benötigen wird, bevor er für den Einsatz bei Patienten bereit ist.

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