Moderne Autos sind heutzutage fast immer internetfähig und bieten eine Vielzahl von Funktionen wie Navigation, Musikwiedergabe und Fahrassistenz. Allerdings geht dies mit umfangreicher Datensammlung einher, doch die Hersteller scheint dies wenig zu kümmern — ganz im Gegenteil.


Quelle: Foto von Sophia Stark auf Unsplash

Daten, die vom Hersteller direkt an die Versicherung wandern? Das klingt nach einem Alptraum für viele Autofahrerinnen & Autofahrer, scheint aber in vielen Fällen die Realität zu sein. Laut einem Artikel der New York Times geben einige Autohersteller die Daten und Fahrgewohnheiten ihrer Kunden direkt an die Versicherung weiter. In manchen Fällen klärt der Autobauer seine Kundinnen & Kunden im Vorfeld darüber auf. Doch in vielen Fällen wissen die wenigsten Autofahrerinnen & Autofahrer darüber Bescheid, was mit ihren Daten geschieht. Wer also wissen will, was mit den gesammelten Daten passiert, sollte unbedingt einen Blick ins kleingedruckte werfen, denn da könnten sich solche Angaben mitunter verstecken. Tesla hingegen informiert Kundinnen & Kunden im Vorfeld recht transparent darüber, was mit ihren Daten geschieht. Die Daten gehen dann nämlich entweder an die hauseigene oder verpartnerte Versicherung.



Andere Automobilhersteller nennen ihren Kundinnen & Kunden hingegen andere Gründe, wieso sie Datenfassung betreiben, dass diese Daten dann auch bei der Versicherung landen könnten, wird allerdings nicht erwähnt. General Motors rechtfertigt die Datenerfassung als Sicherheitsmaßnahme, um die Fahrer sicherer und effizienter fahren zu lassen. Ein Artikel der New York Times stärkt jedoch die Annahme, dass GM zwangsläufig Daten an Versicherungen weitergegeben haben muss. Laut dem Bericht wurden einige Besitzer leistungsstarker GM-Fahrzeuge von ihren Versicherungsunternehmen zu Beitragserhöhungen gedrängt nachdem sie auf einer Rennstrecke fuhren, während ein Internetdienst im Auto aktiv war.

Datenerfassung auch in Deutschland

Vorrangig handelt es sich bei dem Artikel der NYT natürlich um Fälle aus den USA. Es lässt sich aber nicht ausschließen, dass solche Fälle auch in Deutschland vorkommen. Denn auch andere Fahrzeughersteller wie Kia, Subaru und Mitsubishi haben vergleichbare Systeme die darauf abzielen, die Versicherungsprämien basierend auf den Fahrdaten anzupassen. Durch sicheres Fahren könnte man sich ja schließlich auch eine niedrigere Prämie “verdienen”. In der Regel erfordert dies jedoch eine explizite und bewusste Zustimmung des Kunden, also ein Opt-in.

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