Ein Kampf der Titanen und ein Urteil, das weitreichende Folgen für alle Besitzer von Android-Geräten haben könnte. Ein Gericht hat nun entschieden, dass Google seinen Play Store mit unlauteren Mitteln betreibt.
In San Francisco gab es einen Paukenschlag: Nachdem Epic Games Apple unterlegen ist und der Iphone-Konzern nicht als Monopolist eingestuft wurde, wandte man sich Google zu. Ein Geschworenengericht hat hier nun Epic in allen Punkten Recht zugesprochen. Das könnte große Auswirkungen auf den App-Markt haben.
Doch worum genau ging es bei dem Prozess? Grundlegend war Epic Games die Tatsache, dass Google Anbieter von Apps im Play Store zwingt, die Zahlungen über Google abzuwickeln, ein Dorn im Auge. Vorteil für die Alphabet-Tochter dabei: Bei jedem Kauf bleibt auch etwas bei Google hängen. Es geht also konkret um den Vorwurf, Google würde seine Marktmacht missbrauchen.
Diesen Vorwurf sah man wohl bestätigt: Nach nur vier Stunden Beratung haben die Geschworenen im Kartellverfahren gegen Google entschieden. Während des Verfahrens war unter anderem herausgekommen, dass Google Samsung mehrere Milliarden Dollar gezahlt hatte, damit der südkoreanische Konzern den Google Play Store statt des hauseigenen Galaxy Stores als Standard festlegt. Besitzern eines Samsung-Gerätes wird dies sicher schon aufgefallen sein.
Mit dem Urteil dürfte nun der Fall eingetreten sein, den Google befürchtet hat. Wie aus einem Bericht von The Verge hervorgeht, hatte man Angst, dass Epic Games andere Entwickler beeinflusst, ihre Produkte außerhalb des Play Stores anzubieten, was geschmälerte Einnahmen in Milliardenhöhe bedeuten würde. Daher nahm Google auch hier Geld in die Hand, damit dies nicht geschieht.
Was für Auswirkungen hat dieses Urteil?
Wer ein Android-Gerät besitzt, der wird direkt Bekanntschaft mit dem Google Play Store machen und diesen als erste und vielleicht auch einzige Anlaufstelle für Apps nutzen. Mehr als 95% der Apps auf Android-Devices werden über Googles Store heruntergeladen. Von diesen Umsätzen sichert sich Google ganze 30%. Es geht also um richtig viel Geld. Epic bezeichnet die Entscheidung der Jury als “a win for all app developers and consumers around the world“. Sehen wir hier das Ende der Marktmacht von Stores wie Google Play? Google hat bereits angekündigt in Berufung gehen zu wollen. Sollte diese Berufung scheitern, wären die Tore wohl geöffnet für eine freiere Entfaltung auf dem App-Markt.
Google wird verknackt obwohl es generell möglich wäre, andere Appstores auf das Handy zu laden (umständlich aber machbar)
Aber bei Apple wird die Klage abgewiesen, wo wo ein Sideload nahezu unmöglich ist? Das stößt bei mir auf Unverständnis.
Nur ist es so das viele Apps nicht ohne den Playstore laufen, auch wenn man sie aus anderen Quellen installiert.
Schwierig , denn schließlich wird nicht jede Null Acht fünfzehn App im Play Store Präsentiert. So öffnet man die Tore für Drittanbieter die Malware und Gedöns einschleusen können.
Gerade als Vater ist es mir wichtig das ich entscheide welche Apps meine Kids auf ihren Geräten haben.
Wenn das zukünftig wegfällt wird’s echt hart.
Man sollte immer zweimal überlegen welche Brücken man einreisst.
Hier werden keine “Brücken eingerissen”. Es war bei Android schon immer möglich Apps außerhalb des Play Stores zu installieren wenn du das nicht aktiv verhinderst.
Das sollte eigentlich mit jedem vernünftigem Jugendschutztool gehen. Z.B. auch mit Family Link.
Die Möglichkeit ist von diesem Urteil natürlich nicht betroffen.