Einer der größten Kritikpunkte an E-Autos ist die mangelnde Verfügbarkeit von Ladesäulen in Deutschland. Doch aktuelle Zahlen belegen: die Anzahl an Lademöglichkeiten nimmt stetig zu. Insbesondere Baden-Württemberg hatte im vergangenen Jahr einen großen Aufschwung zu verbuchen.
In Deutschland gibt es mittlerweile 27.730 öffentlich zugängliche Ladepunkte, was einem Plus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. “Die Kapazität reicht derzeit bundesweit für rund 440.000 E-Autos“, sagte eine Sprecherin des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Auf den Straßen sind jedoch nur 280.000 Elektroautos unterwegs. Und davon greifen rund 85 Prozent aller Fahrer hauptsächlich auf private Lademöglichkeiten zurück. Theoretisch ist das Angebot also schon deutlich höher als die tatsächliche Nachfrage.
Baden-Württemberg war im vergangenen Jahr, mit einem Anstieg von rund 80 Prozent, das Bundesland mit dem größten Wachstum. Nur Bayern hat aktuell noch mehr Ladesäulen zu bieten, ist allerdings auch deutlich größer.
Auch in der Hauptstadt wurde im vergangenen Jahr eine Vielzahl neuer Ladestationen installiert. In Berlin gibt es 1.052 öffentliche Ladepunkte. Mit 0,29 Ladesäulen pro 1.000 Einwohner liegt man jedoch noch immer unter dem Bundesdurchschnitt von 0,33.
Ausbau durch Förderung beschleunigen
Vor wenigen Tagen erst hat die Bundesregierung weitere 2,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur freigegeben. Mit den zusätzlichen Ladepunkten sollen langfristig auch weitere Elektrofahrzeuge folgen. Die Fahrzeuge werden bis 2021 wiederum mit einer Kaufprämie in Höhe von 6.000 Euro vom Bund bezuschusst. „Die Förderung für Elektroautos, zusätzliche Mittel für den weiteren Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur und das Programm zur Modernisierung von Bus- und LKW-Flotten kommen zur richtigen Zeit. Wichtig ist allerdings, auch den Ausbau der privaten Lademöglichkeiten voranzutreiben. Wir dürfen hier nicht auf halber Strecke stehen bleiben“, heißt es dazu in der Pressemitteilung des BDEW.
Quelle: BDEW