Die JEDEC Solid State Technology Association hat die offiziellen Spezifikationen für DDR5-Arbeitsspeicher bekanntgegeben. Verglichen mit DDR4 ermöglicht der Nachfolger deutlich höhere Übertragungsraten und Kapazitäten.
Bandbreite verdoppelt, Kapazität vervierfacht
Beim Blick auf die Spezifikationen wird klar: in den vergangenen sechs Jahren, seit der Einführung von DDR4, hat sich einiges getan. So werden die ersten DDR5 RAM-Module schon mit einer Taktfrequenz von 4,8 GHz erwartet und im Laufe der Entwicklung sollen Taktfrequenzen bis zu 6,4 GHz möglich sein. Speicherhersteller SK Hynix stellt sogar DDR5-8400 in Aussicht. Zum Vergleich: beim Vorgänger DDR4 ist, zumindest offiziell, bei 3.200 MT/s Schluss. Im Endeffekt erreicht DDR5 also mehr als die doppelte Bandbreite.
Darüber hinaus konnten auch die Kapazitäten der Speichermodule deutlich angehoben werden. Bei PCs und Notebooks sind zukünftig bis zu 128 GB und bei Servern bis zu 1 TByte pro Modul möglich. Das ist das Vierfache der momentan verfügbaren Kapazität.
Ein DDR5-Modul wird, wie bereits üblich, an einen 64-Bit Speicherbus angeschlossen. Das Modul arbeitet jedoch mit zwei unabhängigen 32-Bit-Kanälen. Dadurch können die Latenzen verringert und die Effizienz gesteigert werden. Zudem konnte die Versorgungsspannung der Speichermodule (VDIMM) von 1,2 Volt auf 1,1 Volt gesenkt werden. All diese vermeintlich kleinen Anpassungen sorgen dafür, dass selbst wenn man DDR4-3200 mit DDR5-3200 vergleicht, die effektive Bandbreite um rund ein Drittel steigt!
Los geht’s 2021
Rein optisch ändert sich kaum etwas. Arbeitsspeicher vom Typ DDR5 wird genauso groß wie der Vorgänger und ebenfalls über 288 Pins an der Unterseite verfügen. Lediglich die Kerbe ist ein wenig verschoben, damit der neue RAM nicht aus Versehen in einem falschen Steckplatz montiert wird.
Zunächst werden wohl Server und Premium-PCs mit dem neuen Standard ausgestattet, bevor dann die restlichen Systeme folgen. Weder AMD noch Intel haben bislang ihre Pläne zur Umstellung auf DDR5 kommuniziert. Voraussichtlich ist es mit der Einführung von Zen 4 (Genoa) sowie Xeon (Sapphire Rapids) so weit, welche für Ende 2021 erwartet werden.
Quelle: JEDEC