Weil sich ein Manager von Blizzard Entertainment für seine Mitarbeiter einsetzen wollte, wurde er gefeuert. Der Fall rückt das Unternehmen – erneut – in kein gutes Licht.
Bei Blizzard Entertainment hat man sich für einen “interessanten” Führungsstil entschieden. Wie BNN Bloomberg berichtet, wurde im Jahr 2021 das sogenannte Stack Ranking eingeführt. Teamleiter sind seitdem dazu angehalten, die Leistung ihrer Angestellten auf einer Gaußschen Glockenkurve zu bewerten.
Bedeutet in der Praxis: nur wenige Mitarbeiter können einen sehr gute Bewertung bekommen und ein paar Mitarbeiter müssen zwingend schlecht bewertet werden. Der Rest landet irgendwo dazwischen. Damit möchte die Geschäftsführung die vermeintlich besten und schwächsten Mitarbeiter identifizieren und unter Umständen geeignete Maßnahmen ergreifen.
Brian Birmingham, ehemaliger Chef-Entwickler von WoW Classic, war nicht sonderlich begeistert von dieser Vorgehensweise. Seiner Meinung nach würde diese Bewertungsmethode lediglich eine toxische Arbeitskultur herbeiführen und die Motivation der Mitarbeiter senken. Aus diesem Grund entschieden er und ein weiterer Teamleiter sich dazu, sich einfach selbst schlecht zu bewerten, um ihre Mitarbeiter zu schützen.
Das sei allerdings von der Geschäftsführung verhindert worden, woraufhin Birmingham seinem Frust freien Lauf ließ. In einer E-Mail schrieb er an die Belegschaft: “Diese Art von Firmenpolitik fördert den Wettbewerb zwischen den Beschäftigten, die Sabotage der Arbeit der anderen, den Wunsch, leistungsschwache Teams zu finden, in denen sie die beste Leistung erbringen können, und untergräbt letztendlich das Vertrauen und zerstört die Kreativität”. Außerdem erzählte er seinen Kollegen, dass er über eine Kündigung nachdenken würde.
Die Unternehmensführung kam ihm jedoch zuvor. Wenig später meldete sich die Personalabteilung bei ihm und setzte ihn darüber in Kenntnis, dass er gefeuert wurde. Auf Twitter bestätigte der ehemalige Teamleiter die aufkommenden Medienberichte über seinen Fall. Gleichzeitig merkte er an, dass er gerne wieder ins Unternehmen zurückkehren würde, um von innen gegen diesen toxischen Führungsstil anzukämpfen. Ob es jemals dazu kommen wird, ist fraglich. Blizzard selbst hat sich noch nicht zu den Berichten geäußert.
Quelle: BNN Bloomberg