Bang & Olufsen Beolit 17 im Test: Der Markt für Bluetooth-Lautsprecher ist hart umkämpft. Es gibt unzählige Modelle mit diversen Zusatzfunktionen, zu den verschiedensten Preisen. Mit dem Beolit 17 habe ich nun einen portablen Lautsprecher aus dem obersten Preisbereich getestet.
Ich hatte bisher schon so einige Bluetooth-Lautsprecher in den Händen: Von kleinen Einstiger-Modellen, die wohl auch als Werbegeschenk durchgehen würden, bis hin zu teureren Modellen, die sogar schwimmen und im Dunkeln leuchten können. Die Beolit 17 von Bang & Olufsen ist aber, mit einem Preis von 399 Euro, die bislang teuerste Musik-Box. Dementsprechend hoch fallen auch meine Erwartungen aus. Lohnt sich dieser Aufpreis überhaupt?
Schlichtes Design & Hervorragende Verarbeitung
Auf den ersten Blick erinnert mich der Bluetooth-Lautsprecher an eine etwas zu klein geratene Kühlbox, die man während den Sommermonaten in jedem Freibad findet. Das sieht nicht unbedingt schlecht aus, wirklich vom Hocker reißt mich das Design aber auch nicht. An der Verarbeitung lässt sich hingegen rein gar nichts aussetzen. Alles wirkt stabil, nichts knarrt und auch das Lederband fühlt sich hochwertig an. Auf der Oberseite befinden sich insgesamt fünf Tasten: Eine Power-Taste, zwei Tasten um die Lautstärke zu regeln, eine Bluetooth-Taste und eine “smarte” Taste, die sich mithilfe einer App umstellen lässt. Darüber hinaus findet man seitlich noch eine USB-C-Schnittstelle für das Ladekabel und einen Audioeingang, falls man die Box per Kabel und nicht über Bluetooth betreiben möchte.
Mit einer Größe von 23 x 19 x 14 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 2,6 Kilogramm ist die Beolit 17 größer und auch schwerer als die meisten anderen Bluetooth-Boxen. Das Lederband wurde also nicht nur für die Optik angebracht, sondern erfüllt auch einen Zweck. Ohne Trageband wäre der Lautsprecher nämlich nur recht umständlich zu transportieren.
Räumlicher Sound & Enorme Akkuleistung
Die Bedienung ist denkbar einfach: Das Gerät einschalten, die Bluetooth-Taste kurz gedrückt halten und schon kann man sich mit seinem Smartphone verbinden. Das hat während meiner Testphase stets ohne Probleme funktioniert. Anschließend nur noch die Musik starten und fertig ist das Setup! Für meine Tests habe ich in die unterschiedlichsten Musikrichtungen reingehört: von Rock, über Klassik und Rap, bis hin zu elektronischer Musik. Durch das 360-Grad-Design der Box entsteht ein beeindruckendes, räumliches Klangbild. Egal wo man sich von dem Lautsprecher aus befindet, der Sound ist immer gleich und noch viel wichtiger: immer gut.
Bluetooth-Lautsprecher haben oftmals Schwierigkeiten damit, einen ordentlichen Bass wiederzugeben. Der Beolit 17 profitiert hier von seiner Größe und liefert starke, aber gleichzeitig noch klare Bässe. Bei niedriger Lautstärke steht der Bass jedoch zu sehr im Vordergrund. Zudem sorgt der “räumliche Sound” dafür, dass das Klangbild insgesamt ein wenig hallend wirkt. Nicht stark und auch nicht wirklich störend, aber hier merkt man dann doch den Unterschied zwischen einer teuren Bluetooth-Box und einer nochmals teureren Sound-Anlage. Ansonsten überzeugt der Klang auf ganzer Linie, auch bei hoher Lautstärke. Lange konnte ich die maximale Lautstärke allerdings nicht testen, sonst hätte es wohl noch Ärger mit den Nachbarn gegeben. Wirklich überrascht war ich von der Akkuleistung. Ich hatte keine Möglichkeit die Box mal an einem Stück leer zu spielen. Bang & Olufsen geben hier eine Laufzeit von 24 Stunden an.
Die Bluetooth-Verbindung ist stabil. Selbst wenn man sich mit dem Smartphone im Nebenraum befindet, läuft die Musik normal weiter. Über die “Beoplay-App” kann man zudem aus verschiedenen Klangprofilen auswählen und diese auf Wunsch noch nach Belieben anpassen. Darüber hinaus ist der Funktionsumfang sehr überschaubar. Die “smarten” Features reduzieren sich auf einen Wecker und auf die Tatsache, dass man die entsprechende Taste auf der Bluetooth-Box zum überspringen von Liedern und Ähnlichem verwenden kann. Ansonsten lassen sich theoretisch auch zwei Lautsprecher zu einem Stereo-System koppeln. Die Funktion konnte ich jedoch nicht testen.
Eingeschränkte Mobilität
Je größer der Bluetooth-Lautsprecher, desto größer sind auch die klanglichen Möglichkeiten. Im Gegenzug leidet die jedoch die Mobilität darunter. Im folgenden Foto sieht man den direkten Vergleich zwischen der Beolit 17 und einer Wonderboom. Die Wonderboom ist nicht nur bedeutend kleiner, sondern verfügt auch noch über eine praktische Lasche, über die man die Box beispielsweise am Rucksack befestigen kann. Fahrradtouren oder längere Wanderungen sind damit locker zu bewältigen. Außerdem ist die kleinere Bluetooth-Box auch vollkommen wasserdicht – Die Beolit 17 hingegen nicht. Ein Strandbesuch könnte also unter Umständen teuer enden.
Fazit: High-End-Lautsprecher mit kleinen Schwächen
Der Sound ist sehr gut! Er erfüllt den ganzen Raum und liefert dabei noch ordentliche & dynamische Bässe. Verbindungsprobleme traten kein einziges Mal auf und der Akku des Beolit 17 hat sich im Test als echter Dauerläufer herausgestellt. Einzig die “smarten” Funktionen wirken ein wenig sinnbefreit und nicht zu Ende gedacht.
Pro | Contra |
Hervorragende Verarbeitung | Eingeschränkte Mobilität |
Sehr guter, räumlicher Klang | Kein vollständiger Wasserschutz |
Sehr hohe Lautstärke | “Smarte” Funktionen sehr überschaubar |
Ordentliche Bässe | Bei niedriger Lautstärke etwas unausgewogen |
Enorme Akkulaufzeit | |
Stabile Bluetooth-Verbindung |
Insgesamt handelt es sich bei dem Beolit 17 um einen hervorragenden Bluetooth-Lautsprecher, vorausgesetzt man findet auch einen passenden Nutzen für ihn. Wer einen stetigen Reisebegleiter für seine Outdoor-Aktivitäten sucht, sollte sich besser nach Alternativen umsehen. Der Beolit 17 glänzt auf Grund der eingeschränkten Mobilität eher in den eigenen vier Wänden und auf spontanen Gartenpartys. Der High-End-Lautsprecher ist im ALTERNATE Online-Shop zu einem Preis von 399 Euro erhältlich!
Hinweis: Wir haben das Produkt vom Hersteller für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen. Das hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf unsere Berichterstattung.