ARD und ZDF wollen gemeinsame Sache machen. Die beiden deutschen Rundfunkcenter wollen ihre Streaming-Mediatheken zusammenlegen und dafür ein gemeinsames “Streaming OS” entwickeln.


Foto von Jonathan Kemper auf Unsplash

Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Pläne die ARD und ZDF Mediatheken zusammenzuführen. Nun soll das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF wollen ihre Online-Mediatheken technisch zusammenführen. Am Montag gaben die Sender bekannt, man plane ein gemeinsames “Streaming OS” zu entwickeln. Einen Open-Source-Code, der dann außerdem in Zukunft im Rahmen “einer der größten Open Source-Initiativen in Deutschland” öffentlich zu Verfügung gestellt werden soll. Zudem sollen auch andere Unternehmen von dem Projekt profitieren können, so äußerte sich ARD-Vorsitzender Kai Gniffke. Gniffke erklärte, dass sich andere Institutionen, darunter beispielsweise auch Medienhäuser, die mit ARD und ZDF im Wettbewerb stehen, an der Software bedienen könnten. Die Initiative könne somit als Ausgangspunkt für eine große deutschsprachige Plattform betrachtet werden.

ARD und ZDF machen gemeinsame Sache

Durch diese Initiative möchten die Rundfunkanstalten auch die Verwaltung von Nutzerdaten vereinheitlichen. Die gemeinsame Streaming-Software soll verschiedene Elemente wie den Streaming-Player, das Anmelde-System, Empfehlungen und das Design umfassen. Damit schaffen ARD und ZDF eine einheitliche technische Grundlage für ihre Online-Mediatheken, die bereits inhaltlich zusammengewachsen sind.

Auch Bildungsinstitutionen sollen von dem Open-Source-Angebot profitieren. ZDF-Intendant Norbert Himmler erklärt: “Damit geben wir der Gesellschaft etwas zurück, wofür sie uns auch bezahlt hat”. Eine Zusammenarbeit mit europäischen Partnern wird laut einer Mitteilung ebenfalls in Betracht gezogen. Als nächstes soll für das Streaming OS dann ein gemeinsames Büro folgen. Die technische Entwicklung des Betriebssystems soll in einer kommerziellen Tochterfirma erfolgen, die von der ARD geleitet wird. Die Rundfunkanstalten hoffen, dass das Streaming-Betriebssystem im Frühjahr 2025 einsatzbereit sein wird.

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