Die EU-Kommission möchte erreichen, dass Smartphones, Fitnesstracker & Co. künftig alle per USB-C-Kabel aufgeladen werden können. Experten sprechen auch von einem “Anti-Apple-Gesetz”.


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Der Kabelsalat soll endgültig ein Ende haben. Die EU-Kommission hat am Donnerstag bekanntgegeben, die Hersteller zu einem einheitlichen Ladeverfahren verpflichten zu wollen. Der bereits weit verbreitete USB-C-Anschluss soll dabei als Standard fungieren. Der Gesetzesentwurf umfasst neben Smartphones unter anderem auch Laptops, Kopfhörer, Digitalkameras und Smartwatches.

Grundsätzlich hat sich USB-C bereits in vielen Bereichen als Standard etablieren können. Ein paar Hersteller gehen jedoch weiterhin ihren eigenen Weg. Das prominenteste Beispiel ist Apple. Zwar verfügen die Tablets und Laptops des Unternehmens über einen USB-Anschluss, bei den iPhones wird allerdings nach wie vor der Lightning-Anschluss genutzt. Hier müsste ein Umdenken erfolgen.

Elektroschrott reduzieren

Kein Wunder also, dass Apple der geplanten Gesetzesänderung nicht gerade positiv gegenübersteht. Ein einheitliches Ladeverfahren per USB-C sei ein Innovationshemmnis und würde darüber hinaus auch Geräte verhindern, welche komplett ohne Stecker auskommen, indem sie beispielsweise nur kabellos geladen werden. Die EU-Kommission sieht hingegen eine Chance, um jährlich bis zu 980 Tonnen Elektromüll zu vermeiden. Für die Bürger würde es darüber hinaus ein Ersparnis von bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr bedeuten.

Die geplanten Regelungen betreffen lediglich die Buchse an den entsprechenden Geräten. Das externe Netzteil – als Bindeglied zwischen Steckdose und Ladekabel – soll erst zu einem späteren Zeitpunkt vereinheitlicht werden. Unternehmen bekommen 24 Monate Zeit, um die geforderten Anpassungen vorzunehmen. Bis dahin müssen EU-Parlament und Ministerrat aber noch ihre Zustimmung geben.

Quelle: EU-Kommission

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