AMD hat die große Bühne der CES 2024 genutzt, um die Ryzen-8000G-Serie anzukündigen. Dahinter verbergen sich CPUs, die über eine integrierte Grafikeinheit verfügen und somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Jetzt sind auch die ersten Tests verfügbar.
Die neuen Prozessoren erscheinen für die AM5-Plattform und werden erstmals über eine dedizierte neuronale Verarbeitungseinheit (NPU) verfügen. Sie hört auf den Namen “Ryzen AI” und sorgt dafür, dass die KI-Fähigkeit der CPU deutlich verbessert wird. Ein nettes Extra – das Highlight ist aber definitiv die integrierte Grafikeinheit.
Vier verschiedene Modelle wird es zum Start geben. Nur die beiden größten Varianten bekommen eine NPU spendiert. Während die Prozessoren alle auf der Zen-4-Architektur basieren, finden sich bei den Grafikeinheiten größere Unterschiede. Die beiden kleinsten Varianten sind mit einer Radeon 740M ausgestattet. Bei den beiden größten Modellen setzt AMD hingegen auf eine Radeon 760M beziehungsweise Radeon 780M.
Kerne/Threads | Takt/Boost | GPU | TDP | |
Ryzen 7 8700G | 8 / 16 | 4,2 / 5,1 GHz | Radeon 780M | 65 W |
Ryzen 5 8600G | 6 / 12 | 4,3 / 5,0 GHz | Radeon 760M | 65 W |
Ryzen 5 8500G | 6 / 12 | 3,5 / 5,0 GHz | Radeon 740M | 65 W |
Ryzen 3 8300G | 4 / 8 | 3,4 / 4,9 GHz | Radeon 740M | 65 W |
Die gesamte 8000G-Serie ist mit der AMD EXPO Technologie ausgestattet, die höhere Speicherfrequenzen und fortschrittliche Timings ermöglicht, um flüssigere Bildraten zu erreichen. Precision Boost Overdrive (PBO) ermöglicht eine Übertaktung mit nur einem Tastendruck und bietet dem Benutzer einen zusätzlichen CPU-Boost mit erhöhten Leistungsgrenzen.
Die Radeon 780M soll die schnellste integrierte Grafikeinheit sein, die es derzeit für Desktop-Prozessoren gibt. So soll sie grundsätzlich ein flüssiges Spielerlebnis in 1080p bieten können. Sogar vor AAA-Titeln wie “Cyberpunk 2077” soll die Grafikeinheit nicht zurückschrecken. Ob das stimmt? Um das zu beurteilen, werfen wir einen Blick auf die ersten Testergebnisse.
Das sagen die ersten Tests
Das Wichtigste vorweg: in anspruchsvollen Spielen wie “Cyberpunk 2077” müssen die Grafikdetails auch mit der Radeon 780M teils deutlich heruntergeschraubt werden. Mehr als mittlere oder gar niedrige Grafikeinstellungen sind in der Regel nicht möglich. Außer natürlich, man gibt sich mit weniger als 30 FPS zufrieden – oder mit einer 720p-Auflösung.
Ihre große Stärke spielen die neuen CPUs eher in Gelegenheitsspielen und klassischen eSports-Titeln aus. So sind in “Counter-Strike 2” und “League of Legends” sogar dreistellige FPS drin. Wer also weniger Hardware-hungrige Spiele spielt, dürfte mit den Prozessoren bestens zurecht kommen.
Vorteile ergeben sich in allen Spielen, die AMD Fluid Motion Frames (AFMF) unterstützen. Die Bildgenerierungstechnologie sorgt mithilfe von zusätzlich generierten Bildern für mehr FPS. Je nach Spiel werden die FPS dadurch sogar beinahe verdoppelt. Da im Gegensatz allerdings auch der Input-Lag steigt, ist das Feature nur für bestimmte Arten von Spielen geeignet. Bei schnellen Shootern sollte man besser darauf verzichten.
Wie die ersten Tests gezeigt haben, profitieren die Grafikeinheiten zudem recht ordentlich von schnellem Speicher. Der Einsatz von DDR5-RAM mit 7.200 MHz kann die Gaming-Performance im Vergleich zu DDR5-RAM mit 5.200 MHz um bis zu 20 Prozent anheben. Im Alltag dürfte es aber wohl eher unwahrscheinlich sein, dass die preiswerten Ryzen-CPUs mit Oberklasse-RAM kombiniert wird.
Preise und Verfügbarkeit
Die Ryzen-8000G-Serie ist ab heute offiziell im Handel erhältlich. Der Preis für den Ryzen 5 8500G liegt bei 199 Euro. Für den Ryzen 5 8600G werden 255 Euro fällig und das Spitzenmodell, der Ryzen 7 8700G, schlägt mit 365 Euro zu Buche. Alle Modelle findet ihr selbstverständlich bei ALTERNATE!