Die Deutsche Telekom macht sich bereit, das 2G-Netz hinter sich zu lassen und einen bedeutenden Schritt in der Mobilfunkgeschichte zu vollziehen.
Das 900-MHz-Spektrum, das derzeit von 2G blockiert wird, wird künftig für leistungsfähigere Technologien genutzt. Dies bedeutet, dass wir uns auf schnellere und stabilere Verbindungen freuen können. Noch bevor das 2G-Netz endgültig abgeschaltet wird, arbeitet die Telekom daran, Regionen, die bisher nur über 2G erreichbar waren, auf 4G und sogar 5G umzustellen.
5G ist seit 2019 im Netzwerk der Telekom verfügbar, und bereits über 97 % der Deutschen profitieren von dieser Technologie. Das ambitionierte Ziel der Telekom ist es, bis Ende 2025 sogar 99 % der Bevölkerung mit 5G zu versorgen. Am 22. Oktober 2024 gab das Unternehmen bekannt, dass es sein 2G-Netz zum 30. Juni 2028 abschalten wird. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung der Mobilfunktechnologie. Dies soll den Fokus auf modernere Netze wie 4G und 5G legen, die für eine bessere Netzabdeckung und schnellere Datenübertragungen sorgen.
Verbesserung der Mobilfunkabdeckung
Die Nutzung des Frequenzspektrums wird sich durch die bevorstehende Abschaltung des 2G-Netzes erheblich verändern. Die freigewordenen Frequenzen im 900-MHz-Bereich sollen künftig für 4G und 5G in ländlichen Gebieten verwendet werden. Dadurch wird eine Verbesserung der Mobilfunkabdeckung in Gebäuden und eine größere Reichweite der Mobilfunknetze möglich.
Für Mobiltelefone bedeutet dies, dass Geräte ohne 4G (LTE) nach der Umstellung nicht mehr funktionsfähig sein werden. Allerdings erhalten Regionen, die bislang nur über das 2G-Netz versorgt waren, bereits vor der endgültigen Abschaltung eine Versorgung mit 4G und 5G. Der GSM-Mobilfunkstandard, der Frequenzen von 890 bis 915 MHz (GSM 900) und 1.710 bis 1.785 MHz (GSM 1800) umfasst, wird somit modernisiert, um den Anforderungen einer zunehmend vernetzten Welt gerecht zu werden.
IoT-Geräte nutzen 2G
Auch das Internet der Dinge (IoT) ist zunehmend Teil unseres Alltags, da es eine Vernetzung verschiedener Geräte ermöglicht. Viele dieser IoT-Geräte, wie Haushaltsgeräte und Fahrzeuge, sind jedoch noch auf das veraltete 2G-Netz angewiesen, das bald abgeschaltet wird. Diese Abschaltung könnte dazu führen, dass diese Geräte nicht mehr funktionieren oder nur eingeschränkt einsetzbar sind.
Auch die Machine-to-Machine-Kommunikation, die den automatisierten Datenaustausch zwischen Geräten ohne menschliches Eingreifen ermöglicht, könnte betroffen sein. Besonders kritisch sind Hausnotrufdienste und automatische Notrufsysteme (eCalls), die auf stabile Verbindungen angewiesen sind, um im Notfall zuverlässig zu funktionieren.
Die genaue Anzahl der in Deutschland im Einsatz befindlichen 2G- und 2G/3G-fähigen Endgeräte ist unklar, was die Situation kompliziert. Experten wie Laura Gaber von Wherever-SIM warnen vor möglichen Offline-Problemen für diese älteren Geräte, wie Golem berichtet. Zudem wird die M2M-Kommunikation oft über Roaming abgewickelt. Die Pläne zur Zusammenlegung der 2G-Netze von Anbietern wie O2 Telefónica wurden aufgegeben, was die Unsicherheiten für die betroffenen Dienste weiter verstärkt.