Der Technologiekonzern Meta wird weiterhin mit unabhängigen Faktenprüfern außerhalb der Vereinigten Staaten zusammenarbeiten, obwohl diese Praxis in den USA eingestellt wurde.


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Nicola Mendelsohn, Metas Leiterin des globalen Geschäfts, erklärte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dass man international vorerst keine Änderungen plane. „In anderen Ländern bleibt die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern bestehen“, betonte sie in einem Interview mit Bloomberg Television. Meta wolle zunächst beobachten, welche Auswirkungen die neue Strategie in den USA habe.

In den Vereinigten Staaten hat Meta angekündigt, auf unabhängige Faktenprüfung zu verzichten und stattdessen ein System einzuführen, bei dem Nutzer Inhalte selbst bewerten können – ähnlich dem Community-Notes-Ansatz von X (ehemals Twitter). Meta-Chef Mark Zuckerberg begründete diesen Schritt mit politischer Voreingenommenheit der Faktenprüfer, die seiner Meinung nach mehr Schaden als Nutzen angerichtet hätten. Die Entscheidung fällt zeitgleich mit der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus, was Spekulationen über politische Beweggründe auslöste.

Strengere EU-Vorgaben für Plattformen

Außerhalb der USA, insbesondere in der Europäischen Union, könnte Meta jedoch auf erhebliche regulatorische Hindernisse stoßen. Die EU hat mit dem Digital Services Act (DSA) ein Gesetz eingeführt, das Plattformen dazu verpflichtet, gegen Desinformationen und illegale Inhalte vorzugehen. Verstöße gegen diese Regelungen können hohe Geldstrafen nach sich ziehen.

Zuckerberg äußerte Kritik an der europäischen Gesetzgebung, die er als innovationsfeindlich empfindet. „Es gibt immer mehr Regelungen, die Innovationen behindern und Plattformen wie unsere vor Herausforderungen stellen“, so der Meta-CEO. Die EU-Tech-Kommissarin Henna Virkkunen wies diese Vorwürfe jedoch entschieden zurück. Der DSA solle nicht zensieren, sondern die Verbreitung schädlicher Inhalte minimieren und so die Demokratie stärken.

Während Meta sich in den USA von der Faktenprüfung verabschiedet, wird die weitere Entwicklung außerhalb der Vereinigten Staaten auch davon abhängen, wie lokale Gesetze mit Metas strategischer Neuausrichtung in Einklang gebracht werden können. Besonders die EU scheint dabei ein zentraler Schauplatz zu sein, an dem sich die Zukunft der Plattformen entscheiden könnte.

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