Ein Vertrag zwischen der Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA und der Tech-Firma Replica könnte entscheidenden Einfluss auf die Zukunft von KI-Stimmen in Videospielen haben. Dies wurde gestern auf der CES bekannt gegeben.


Quelle: Foto von Will Francis auf Unsplash

Angesichts des zunehmenden Einsatzes von KI-Stimmen war es nur eine Frage der Zeit, bis Entscheidungen bezüglich der Zukunft dieser rasanten Entwicklung getroffen werden mussten. Nun haben die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA (Screen Actors Guild – American Federation of Television and Radio Artists) und das KI-Technologieunternehmen Replica Studios eine Vereinbarung über die künftige Nutzung von KI-Stimmen im Bereich der Sprachsynchronisation getroffen.

Die Prämisse: Geschützte Kopien der Stimmen von SAG-AFTRA-Mitgliedern. Das Abkommen zielt darauf ab, sicherzustellen, dass unter fairen und ethischen Bedingungen sichere digitale Kopien der Stimmen erstellt und lizenziert werden können. Diese lizenzierten Stimmen können anschließend in verschiedenen Medienproduktionen, darunter Videospiele, eingesetzt werden. Zudem wurde eine Mindestvergütung für die Verwendung der Stimmen im Vertrag festgelegt. Im Vertrag wurde ebenfalls vereinbart, dass die Zustimmung der Schauspieler zwingend erforderlich ist und dass sie auch die Möglichkeit haben, ihre Zustimmung für weitere Verwendungszwecke zurückzuziehen.



Seitens der Schauspieler und Synchronsprecher gab es jedoch reichlich Kritik, wie ein Artikel des Spielemagazins IGN zeigt. So heißt es in einem Tweet des Synchronsprechers Kamran Nikhad, der unter anderem an Call of Duty: Modern Warfare 3 mitarbeitete: “Verstehen Führungskräfte nicht, dass wir gerne arbeiten? Ich will nicht, dass meine KI-Replikation in AAA-Games genutzt wird, ich möchte tatsächlich gerne selbst an diesen Spielen arbeiten!”

Des Weiteren heißt es, dass ähnliche Verträge in Zukunft auch mit anderen Firmen neben Replica abgeschlossen werden könnten. Ob und inwiefern diese Vereinbarungen wirklich wünschenswert sind, bleibt — besonders in Hinblick auf Arbeitsplätze im Bereich der Sprachsynchronisation – fraglich.

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