Nachdem wir bereits die Apex Pro Mini testen durften, hat uns SteelSeries auch die etwas größere Apex Pro TKL (2023) zur Verfügung gestellt. Wie sie sich schlägt und ob es irgendwelche Unterschiede zwischen den beiden Tastaturen gibt, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Design & Verarbeitung
Eines vorweg: mit einem Preis ab rund 220 Euro zählt die SteelSeries Apex Pro TKL zweifelsohne zu den teureren Tastaturen im Gaming-Segment. Und das sieht man ihr auch an. Die High-End-Tastatur liegt gut in der Hand und macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Verwendet werden griffige PBT-Tastenkappen und die Tasten selbst sitzen auf einer robusten Aluminiumplatte.
Die SteelSeries Apex Pro TKL ist rund 36 Zentimeter breit, 13 Zentimeter tief und 4 Zentimeter hoch. Da es sich um ein TKL-Layout handelt, gibt es keinen Nummernblock. Das Gewicht der Tastatur liegt bei 960 Gramm, wobei die Wireless-Edition nochmals 140 Gramm mehr auf die Waage bringt.

Das grundsätzliche Design der SteelSeries Apex Pro TKL ist recht schlicht gehalten. Alles erstrahlt in einem matten Schwarz und bunte Zierelemente sucht man zunächst vergebens. Sobald die Tastatur mit dem PC verbunden ist und die RGB-Beleuchtung anspringt, ändert sich das jedoch. Auf der Rückseite der Tastatur gibt es ein kleines Fach, in dem sich ein Keycap Puller versteckt. Aus Platzgründen verzichtet die Wireless-Variante auf dieses Fach. Der Keycap Puller wird stattdessen in einem separaten Karton mitgeliefert.

Vier Gumminoppen sorgen für einen sicheren Stand auf dem Schreibtisch. Darüber hinaus gibt es zwei ausklappbare Ständer, um die Tastatur in eine leicht angewinkelte Position zu bringen. Für mehr Ergonomie wird noch eine magnetische Handballenablage mitgeliefert. Am linken oberen Rand befindet sich ein USB-C-Anschluss, mit dem sich die Tastatur mit dem PC verbinden beziehungsweise der integrierte Akku aufladen lässt. Die Wireless-Version verfügt zudem noch über einen kleinen Schalter, um zwischen Bluetooth- und 2,4 GHz-Modus hin- und herwechseln zu können.


Optisches Highlight ist das kleine OLED-Display in der rechten Ecke. Dort lassen sich individuelle Schriftzüge oder Schwarz-Weiß-Bilder mit maximal 40 x 128 Bildpunkten darstellen. Die wichtigsten Einstellungen, beispielsweise Beleuchtung oder Anschlagdistanz, können über das Display ebenfalls vorgenommen werden. Doch damit nicht genug: wer möchte, kann auch eine Runde „Snek“ (eine alternative Version des Klassikers Snake) auf dem Bildschirm spielen. Gesteuert wird über die Pfeiltasten.

Die Einstellungsmöglichkeiten
Die SteelSeries Apex Pro TKL hat eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten zu bieten. Zum Teil kann man direkt auf der Tastatur darauf zugreifen. Das volle Potenzial entfaltet sich allerdings erst in Kombination mit der dazugehörigen SteelSeries Engine. So können wir unter anderem die Beleuchtung jeder einzelnen Taste ändern oder Bilder und Schriftzüge für das OLED-Display hochladen. Am beeindruckendsten sind die beiden folgenden Features.
Zum einen lässt sich der „Ansprechdruck“ der Tasten anpassen. Also die Distanz, die beim Drücken zurückgelegt werden muss, bis eine Eingabe erkannt wird. Zwischen 0,2 mm und 3,8 mm kann in 0,1-mm-Schritten frei gewählt werden. Je kleiner die Distanz, desto schneller lösen die Tasten aus.
Die Anschlagdistanz kann für jede Taste individuell eingestellt werden. Wer viel „League of Legends“ spielt, könnte beispielsweise die Tasten „QWER“ mit der kleinstmöglichen Distanz von 0,2 mm belegen, wodurch die Tasten nur noch ganz leicht angestupst werden müssen. Alle anderen Tasten können dann wiederum mit der größtmöglichen Distanz von 3,8 mm belegt werden, damit es im Eifer des Gefechts nicht zu ungewollten Fehleingaben kommt.

Ebenfalls interessant ist die Möglichkeit einer Doppelbelegung. Eine Taste kann zwei verschiedene Funktionen erfüllen, je nachdem ob sie fest oder nur leicht gedrückt wird. Bleiben wir beim Beispiel von „League of Legends“. Theoretisch lassen sich beide Summoner Spells auf dieselbe Tasten legen. Drücken wir die Taste nur leicht, wird der eine Spell genutzt. Drücken wir sie hingegen stark, kommt der andere zum Einsatz. Mal ganz davon abgesehen, ob das genannte Beispiel wirklich so sinnvoll ist, ergeben sich durch die Doppelbelegung schier unendliche Möglichkeiten, wie sich das eigene Spielverhalten optimieren lässt.
Der Praxistest
Die „OmniPoint 2.0“-Schalter, die auch schon bei der Apex Pro Mini zum Einsatz kommen, überzeugen auf ganzer Linie. Die Tasten gehen leicht von der Hand und hinterlassen dabei einen angenehmen Klang – nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. SteelSeries verwendet hier zwei verschiedene Switches. Die meisten sind weiß, bei den Pfeil- und Sondertasten handelt es sich hingegen um rote Varianten. Einen großen Unterschied zwischen den beiden konnten wir nicht feststellen. Die Tasten sollen übrigens rund 100 Millionen Anschläge überstehen können.

Verbinden lässt sich die SteelSeries Apex Pro TKL Wireless sowohl über Bluetooth als auch per Dongle. Irgendwelche Verbindungsprobleme hatten wir in unserem Test nicht und Eingabeverzögerungen konnten wir zumindest im 2,4 GHz-Betrieb keine beobachten. Über Bluetooth gibt es einen winzigen Delay. Die Akkulaufzeit beziffert der Hersteller mit bis zu 45 Stunden. Überprüfen konnten wir das aus Zeitgründen nicht. Die mitgelieferte Handballenauflage ist äußerst bequem und hinterlässt auch bei längeren Sessions keine unangenehmen Druckstellen.

Die Hintergrundbeleuchtung ist eine der Besten, die wir bisher testen durften. Nicht nur, dass sie eine Menge Anpassungsmöglichkeiten bietet, um sie an die eigenen Vorlieben anzupassen. Da die Switches in einem durchsichtigen Gehäuse sitzen, wird das Licht auch noch schön weich über die gesamte Tastatur verteilt. Das OLED-Display ist ebenfalls ein Hingucker und die angrenzenden Medientasten punkten mit einer intuitiven Bedienung. An dem kleinen Rad können wir die Lautstärke anpassen und der kleine Button wird verwendet, um die Wiedergabe zu pausieren.
Fazit
Die SteelSeries Apex Pro TKL (2023) ist eine ausgezeichnete Tastatur für alle Gamer, die das Maximum aus ihrer Hardware herauskitzeln wollen. Die pfeilschnellen sowie anpassbaren „OmniPoint 2.0“-Schalter mit ihrer kurzen Anschlagdistanz und der praktischen Doppelbelegung lassen eigentlich keine Wünsche mehr übrig. Hinzu kommen eine sehr hochwertige Haptik, ein wirklich angenehmer Sound und eine hübsche Hintergrundbeleuchtung. Im direkten Vergleich mit der Apex Pro Mini gefällt uns die Apex Pro TLK sogar noch ein bisschen besser. Aufgrund des größeren Formfaktors wirkt die Tastatur insgesamt ein wenig stabiler und das kleine OLED-Display, das man bei der Mini-Variante vergeblich sucht, ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern eignet sich auch bestens dazu, um mit wenigen Handgriffen wichtige Anpassungen vorzunehmen.
GEWINNSPIEL
Wir hatten unseren Spaß mit der SteelSeries Apex Pro TKL (Wireless), jetzt soll auch jemand von euch die Chance dazu haben. Auf Instagram verlosen wir unsere beiden Testexemplare. Ihr müsst lediglich unserer Instagram-Seite folgen, den entsprechenden Beitrag mit einem „LIKE“ versehen und schon landet ihr im Lostopf. Das Gewinnspiel endet am 27.12.2022 um 11.00 Uhr.
>>> Hier geht’s zu Instagram <<<
Die vollständigen Teilnahmebedingungen könnt ihr hier einsehen:
Hinweis: Wir haben das Produkt vom Hersteller für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen. Das hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf unsere Berichterstattung.
Was wurde denn da mit den Keycaps gemacht, ich finde es ja ein bisschen hässlich wie da „Caps“, „Shift“ und „Enter“ steht. Gibt es da eine Änderungsmöglichkeit an Keycaps von Steelseries?
Solange sich die Layouts der sogenannten „Gamertastaturen“ nicht von ganz normalen Tastaturen unterscheiden, sind sie nicht auf Gamer zugeschnitten. Da hilft auch die Möglichkeit die Switches zu tauschen und eine nutzlose RGB-Beleuchtung nichts. Die Merc Stealth- oder Z-Board-Tastaturen z.B. waren in meinen Augen ECHTE Gamertastaturen. Was einem heute als Gamertastatur verkauft wird, sind einfach nur hübsch leuchtende Schreibtastaturen zu einem völlig übertriebenen Preis.