Für die landwirtschaftliche Erzeugung werden riesige Flächen benötigt. Was wäre, wenn man diese gleichzeitig dafür nutzen könnte, um dort nachhaltige Energie zu erzeugen? Genau das wird aktuell von verschiedenen Unternehmen getestet.
Eines davon ist das französische Energieunternehmen TSE. Im Frühjahr 2022 unterzeichnete es eine Projektpartnerschaft mit der Vereinigung landwirtschaftlicher Genossenschaften, um derartige “Agri-Photovoltaikanlagen” im Praxiseinsatz zu erproben. Im französischen Haute-Saône wurde bereits ein erstes Feld mit insgesamt 5.500 Solarpanels bestückt.
Die Panels hängen in einer Höhe von fünf Metern über dem Feld und erlauben es damit, weiterhin alle landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge zu verwenden. Dabei sollen sie gleich mehrere Vorteile mit sich bringen. Zum einen wäre da natürlich die Nutzung der Solarenergie, um daraus nachhaltigen Strom zu produzieren. Zum anderen kann der von den Panels geworfene Schatten dabei helfen, das Feld vor dem Austrocknen zu schützen. Besonders nützlich in Zeiten langanhaltender Hitzeperioden.
In Spitzenzeiten können die Solarpanels bis zu 2,4 Megawatt an Energie liefern, was dem Verbrauch von rund 1.350 Haushalte entspricht.
Damit die angebauten Ackerkulturen trotzdem noch genügend Sonne und auch Regenwasser abbekommen, lassen sich die Panels jederzeit vertikal ausrichten. Eine automatische Sonnenverfolgung gibt es ebenfalls. Ob sich diese Kombination aus Solaranlage und Ackerbau aus wirtschaftlicher Sicht rentiert, wird sich in einem langfristigen Test noch zeigen müssen. Der erste Zwischenstand sei zumindest positiv.
“Seitdem wir die Sojabohnen Anfang Juni 2022 gepflanzt haben, können wir bereits einige interessante Beobachtungen machen: Der Boden unter dem Agrovoltaik-Schatten ist kühler und speichert die Feuchtigkeit besser. Wir werden unsere Beobachtung mit den Teams von TSE fortsetzen und die Auswirkungen dieser Bedingungen auf die Entwicklung der Sojabohnen messen, wobei wir unsere ersten Ergebnisse im Herbst mit unseren Landwirten teilen wollen, die sehr auf technische Rückmeldungen zu diesen innovativen Vorrichtungen warten”, erklärt Martin Lechenet von der F&E-Abteilung der Alliance BFC.