Auch in der Schweiz soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Um dabei möglichst viel Platz einzusparen, verfolgt man nun einen interessanten Ansatz. Man möchte nämlich die bereits bestehenden Autobahnen mit Solarpanels überdachen.
Wie aus einem Bericht der Neuen Züricher Zeitung hervorgeht, könnten theoretisch bis zu 1.500 Kilometer des Autobahnnetzes mit Solarzellen bestückt werden. Das Schweizer Bundesamt für Straßen sei aktuell dabei, geeignete Stellen zu ermitteln. Dabei stehen nicht nur die Strassen an sich, sondern auch Lärmschutzwände und Galerien im Visier.
Durch eine Bestückung der Lärmschutzwände mit Solarzellen könnte man jährlich bis zu 55 Gigawattstunden an Energie erzeugen, was ungefähr 0,05 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Schweiz entsprechen würde. Eine Überdachung der Straßen hätte ein noch deutlich größeres Potenzial.
Erste Pilotprojekte wurden auch schon bewilligt. In Fully im Kanton Wallis soll beispielsweise ein 1,6 Kilometer langer Abschnitt mit insgesamt 40.000 Solarpanels überdacht werden. Die erwartete Leistung dieses Abschnittes liegt bei 50 GWh, was ausreichen würde, um gut 5.000 Einfamilienhäuser das Jahr über mit Strom zu versorgen. Der Bau beginnt im kommenden Jahr.
Könnte man das Konzept auf weitere Autobahnen ausweiten, ließen sich somit bis zu zehn Terawatt-Stunden Solarstrom produzieren. Das ist etwa zwei Drittel der Menge, die in der Schweiz aktuell von Atomkraftwerken stammt. Politiker des Landes zeigen sich größtenteils begeistert von der Idee. Zuvor bedarf es jedoch einer ausführlichen Untersuchung.
Quelle: NZZ