Valve und fünf Publisher werden zur Kasse gebeten. Ein Verstoß gegen das Kartellrecht kostet die Parteien insgesamt 7,8 Millionen Euro. Der Grund: Geoblocking bei Steam.
Die EU-Kommission hat eine Millionenstrafe gegen Valve, Bandai Namco, Capcom, Focus Home, Koch Media und ZeniMax verhängt. Alle Beteiligten müssen insgesamt 7,8 Millionen Euro zahlen. Der größte Teil (2,89 Millionen) fällt dabei auf den französischen Publisher Focus Home. Valve selbst muss 1,62 Millionen Euro zahlen.
Auslöser war ein Verstoß gegen die EU-Kartellvorschriften. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, hatten sich die Beteiligten im Jahr 2010 darauf geeinigt, Spiele-Keys an Ländergrenzen zu binden. Wer eines der entsprechenden Spiele also in einem EU-Land kaufte, konnte es in einem anderen EU-Land nicht aktivieren.
Je nach Einkommensniveau des Landes werden Spiele in verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Preisen verkauft. Valve & Co. befürchteten, dass Nutzer diesen “Preisvorteil” ausnutzen könnten, indem sie ihre Spiele immer in den Ländern kaufen, in denen sie am günstigsten angeboten werden. Um dies zu verhindern, führten sie zwischen 2010 und 2015 Geoblocking auf Basis der IP-Adresse ein.
“Sie hinderten die Verbraucher daran, PC-Videospiele zu aktivieren und zu spielen. […] Diese Geschäftspraktiken verwehrten den europäischen Verbrauchern daher die Vorteile des digitalen Binnenmarkts der EU, sich zwischen den Mitgliedstaaten umzusehen, um das beste Angebot zu finden.” , heißt es in der offiziellen Stellungnahme der Europäischen Kommission. Insgesamt seien etwa 100 Spiele betroffen gewesen.
Unternehmen | Strafzahlung |
Valve | 1.620.000€ |
Bandai Namco | 340.000€ |
Capcom | 396.000€ |
Focus Home | 2.888.000€ |
Koch Media | 977.000€ |
ZeniMax | 1.664.000€ |
In der Pressemitteilung heißt es darüber hinaus, dass sich fünf der sechs Parteien kooperativ gezeigt und dadurch eine Reduzierung der Strafe zwischen 10 und 15 Prozent erhalten hätten. Lediglich Valve muss die Strafe aufgrund unkooperativen Verhaltens in vollem Umfang zahlen.
Quelle: europa.eu