Wer derzeit auf der Suche nach einer neuen Grafikkarte ist, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Falls überhaupt welche verfügbar sind, liegen die Preise meist deutlich über der UVP der Hersteller. Die enorme Nachfrage kann einfach nicht gedeckt werden. Wirklich beruhigen wird sich die Lage wohl erst im Sommer, wie aktuelle Meldungen zeigen.
AMDs CEO Lisa Su spricht in einem Interview mir der Webseite Venturebeat über die “angespannte Liefersituation” auf dem Grafikkarten-Markt. Dort heißt es, dass man bei AMD davon ausgehe, dass sich die Situation erst im zweiten Halbjahr 2021 spürbar bessern werde. Das gelte nicht nur für Consumer-Grafikkarten, sondern auch für die Grafikchips der Next-Gen-Konsolen. “Es wird in mehr Kapazität investiert, einschließlich Investitionen von AMD. Aber es braucht Zeit, bis diese Kapazitäten verfügbar sein werden”, sagt Su. Zumindest Referenzdesigns soll es bald wieder in “etwas größeren Stückzahlen” zu kaufen geben.
Bei Nvidia ist die Situation wohl ähnlich angespannt. Aussagen der Finanzchefin Colette Kress zufolge, wird der US-amerikanische Hersteller mindestens noch bis zum Ende des ersten Fiskalquartals (Ende April) mit leeren Lagern zu kämpfen haben. Läuft es schlecht, werde man sogar erst ab dem dritten Quartal 2021 eine deutliche Besserung im Handel feststellen können.
Auch wenn die Hersteller bereits darauf bedacht sind, die Produktionskapazitäten zu erweitern, ist auf die Schnelle also keine bessere Verfügbarkeit zu erwarten. Hinzu kommt, dass die benötigten Materialien gerade grundsätzlich knapp sind. Immerhin verzeichnet auch die Autoindustrie momentan wieder einen deutlich gesteigerten Bedarf an Prozessoren. Und der möchte natürlich ebenfalls gestillt werden.