Als Reaktion auf die anhaltende Coronakrise hat sich Warner Bros. dazu entschieden, alle 2021 erscheinenden Kinofilme auch als Streaming-Version zu veröffentlichen. Star-Regisseur Christopher Nolan, der unter anderem für “Inception”, “Interstellar” und die “Dark Knight” Trilogie verantwortlich war, hält nicht viel von dem Plan.
HBO Max sei “der schlechteste Streamingdienst”, äußerte sich Nolan in einem Interview. Er könne es nicht nachvollziehen, warum Warner Bros. zahlreiche Blockbuster, die eigentlich “als Kinoerlebnisse gedacht sind”, beim “Küken unter den Streamingdiensten” veröffentlichen möchte. Harte Worte des bekannten Regisseurs, der in den vergangenen 20 Jahren einige Filme für Warner drehte.
Filmemacher James Gunn, der mit “Suicide Squad” sogar direkt betroffen ist, zeigt sich ebenfalls nicht glücklich über die Entscheidung. Niemand sei von den Plänen vorab in Kenntnis gesetzt worden, bemängelt er die fehlende Kommunikation des Filmstudios.
Worum geht es bei dem Streit?
Corona wird die Filmwelt nachhaltig verändern: Die Kinolandschaft kämpft seit Monaten um ihr Überleben und die großen Studios sind so langsam auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, ihre Filme an die Kundschaft zu bringen – beispielsweise in Form von Streaming.
Erst kürzlich hatte Warner Bros. angekündigt, dass der Streifen “Wonder Woman 1984” nicht nur im Kino, sondern auch auf der Streaming-Plattform HBO Max veröffentlicht wird. Doch bei dieser einen Ausnahme soll es anscheinend nicht bleiben. Denn wie The Hollywood Reporter berichtet, wird Warner Bros. bei allen 2021 erscheinenden Filmen die gleiche Taktik verfolgen. Parallel zum Kinostart werden sie alle auch beim Streaming-Dienst HBO Max verfügbar sein, zumindest für den ersten Monat.
Insgesamt soll die Änderung 17 Kinofilme betreffen. Dazu zählen unter anderem die Blockbuster “The Matrix 4”, “The Suicide Squad” und “Godzilla vs. Kong”. Ob Warner Bros. auch über das Jahr 2021 hinaus an dieser zweigleisigen Release-Taktik festhalten möchte, ist nicht bekannt. Womöglich wird die Entscheidung vom Erfolg der Streaming-Angebote abhängen. Die Pandemie habe die Regeln der Branche stark verändert, äußerte sich Ann Sarnoff, Chefin der Warner Media Studios gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.