Aus und vorbei: in Europa gibt es keine neuen IPv4-Adressen mehr. Die europäische IP-Adressverwaltung Réseaux IP Européens fordert nun ein größeres Engagement bei der Einführung von IPv6.
Wie die für Europa zuständige Organisation NCC mitteilt, wurden am Montagnachmittag die letzten freien IPv4-Adressen vergeben. Wer jetzt noch eine solche Adresse benötigt, muss sich in eine Warteliste eintragen. Dort werden die Adressen verteilt, die in Zukunft von von Unternehmen und Netzbetreibern nicht mehr benötigt und deshalb zurückgegeben werden. Berücksichtigt werden jedoch nur Mitglieder, denen vorher noch nie eine IPv4-Adresse zugeteilt wurden.
Experten erwarten, dass pro Jahr wenige Hunderttausend Adressen zurückgegeben, gleichzeitig jedoch viele Millionen neue Adressen benötigt werden. Aus diesem Grund soll nun endlich vermehrt auf den Nachfolger (IPv6) gesetzt werden. „Ohne eine umfassende IPv6-Implementierung laufen wir Gefahr, in eine Zukunft zu starten, in der das Wachstum unseres Internets unnötig begrenzt ist – nicht durch den Mangel an qualifizierten Netzwerkingenieuren, technischen Geräten oder Investitionen, sondern durch einen Mangel an eindeutigen Netzwerkidentifikatoren. Es ist noch ein langer Weg, und wir fordern alle Beteiligten auf, ihre Rolle bei der Unterstützung des IPv6-Rollouts zu übernehmen“, heißt es in einer Pressemitteilung des RIPE NCC.
Via: golem