Bei dem HP Spectre x360 handelt es sich nicht um ein gewöhnliches Notebook. Es zählt zu den “Convertibles”, ist also vielmehr eine Mischung aus Laptop und Tablet. Das sieht nicht nur schick aus, sondern kann, wie der Test gezeigt hat, auch ganz nützlich sein.


HP Spectre x360 15-df0126ng Test

Die vergangenen Tage konnte ich mir das Convertible-Notebook mal etwas genauer ansehen. Bei dem Testmodell handelte es sich um ein HP Spectre x360 15-df0126ng. Das Notebook verfügt über einen i7-8750H Prozessor, 16 GByte Arbeitsspeicher und eine Geforce GTX 1050 Ti Grafikeinheit. Eine gute Ausstattung, die aber auch ihren Preis hat. Derzeitig kostet das Convertible im ALTERNATE Online-Shop knapp 2.450 Euro – nicht gerade ein Schnäppchen.


Die technischen Details im Überblick
15,6-Zoll IPS Display mit UHD-Auflösung
i7-8750H Prozessor
GeForce GTX 1050 Ti Grafikchip
16 GByte Arbeitsspeicher
2 TByte SSD-Festplatte

Ein absoluter Hingucker

Beginnen wir mit dem Äußeren: Der HP Spectre x360 kommt in einer schlichten schwarzen Box mit silberner Aufschrift. Im Inneren befindet sich das Notebook, ein Ladekabel und eine kurze Anleitung, welche die wichtigsten Funktionen darstellt. Das Notebook hat eine edle blaugraue Optik, mit abgeschrägten, goldfarbenen Kanten. Rein optisch handelt es sich zweifelsohne um ein Premium-Modell. Schade allerdings, dass das Gehäuse des Notebooks ein wahrer Fingerabdruck-Magnet ist. Das trübt das Gesamtbild leider ein wenig.

Im aufgeklappten Zustand wird deutlich, dass die Ränder ober- und unterhalb des Displays recht groß ausfallen. Über dem Display befinden sich die Sensoren für die Gesichtserkennung und eine Full-HD-Kamera. Unter dem Bildschirm ist lediglich ein kleines HP-Logo angebracht.


HP Spectre x360 Unboxing


Über der Tastatur sitzen die Lautsprecher von Bang und Olufsen. Auch hier wurde viel Wert auf ein ansprechendes Design gesetzt. Unterhalb der Tastatur verbirgt sich das Touchpad, ein kleiner Fingerabdrucksensor und die obligatorischen Intel/Nvidia-Aufkleber. Die geben schon einen kleinen Vorgeschmack auf das, was noch unter der Haube liegt.

Die Verarbeitung ist insgesamt hervorragend. Nirgends sind größere Spaltmaße zu erkennen, nichts knarrt oder wackelt. Auffallend sind die recht spitzen Kanten. Die sehen zwar sehr schick aus, liegen aber nicht unbedingt gut in der Hand. 

Die Anschlussmöglichkeiten

Auf der linken Seite findet man die Schnittstelle für das Ladegerät, einen HDMI-Port, einen Audio-Kombi-Anschluss und den Power-Button. Auf der rechten Seite befinden sich gleich drei USB-Ports (2x Thunderbolt 3 & 1x USB 3 Typ-A), ein zusätzlicher SD-Kartensteckplatz und ein Kippschalter, mit dem sich die Webcam ein- und ausschalten lässt. Theoretisch lässt sich auch eine externe (Desktop-)Grafikkarte über Thunderbolt 3 hinzuschalten, falls man das Notebook irgendwann einmal aufrüsten möchte. Einen LAN-Anschluss gibt es keinen. Wer also auf eine kabelgebundene Internetverbindung angewiesen ist, kommt nicht darum herum, sich einen passenden Adapter zu besorgen.


HP Spectre x360 Anschlussmöglichkeiten


Guter erster Eindruck

So viel zur Theorie – es wird Zeit für die Praxis. Nach dem Einrichten von Windows kann man sich zunächst für eine Entsperr-Methode entscheiden: Entweder per Fingerabdrucksensor, oder per Face Unlock. Ich entscheide mich für Letzteres und muss daraufhin noch einen zusätzlichen PIN festlegen, falls die Technik doch mal versagt. Mögliche Probleme gab es anschließend aber keine.

Zunächst geht es an die alltäglichen Aufgaben. Surfen, Mails checken, Videos schauen: Der HP Spectre x360 kommt dabei natürlich nicht ansatzweise an seine Grenzen. Die Touch-Bedienung erleichtert das Surfen ungemein und das IPS-Display mit UHD-Auflösung überzeugt auf ganzer Linie. Farben werden schön und natürlich dargestellt. Gleichzeitig stimmt auch das Kontrastverhältnis und über mögliche “Unschärfe” müssen wir hier gar nicht erst reden.



Nicht nur das Bild, auch der Sound weiß zu überzeugen. Die Lautsprecher von Bang & Olufsen liefern ein angenehmes und ausgeglichenes Klangbild, selbst bei maximaler Lautstärke. Für die abendliche Netflix-Session gibt es hier nichts zu beanstanden und auch Musik lässt sich grundsätzlich gut darüber hören, wenn man mal keine Kopfhörer zur Hand hat. Das Convertible selbst ist im Alltag kaum zu hören. Die Akkulaufzeit lag, bei ununterbrochener Netflix-Nutzung, etwas über fünf Stunden.

Vielseitig einsetzbar

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem HP Spectre x360 um ein Convertible. Dementsprechend hat es auch verschiedene Bedien-Modi zu bieten. HP bewirbt dabei speziell drei Anwendungsmöglichkeiten:


HP Spectre x360 Tablet-Modus


  • Ein klassischer Notebook-Modus, mit aufgeklapptem Bildschirm und Tastaturnutzung. Kennt jeder, benötigt keine zusätzliche Erklärung.
  • Ein Zelt-Modus: Über das Scharnier lässt sich die Tastatur so drehen, dass sie quasi als Standfuß für den Bildschirm fungiert. So kann man sich beispielsweise ganz entspannt eine Serie im Bett anschauen, ohne dass das Notebook viel Platz in Anspruch nimmt. Das erinnert ein wenig an das Microsoft Surface, wirkt je nach Unterlage aber nicht immer stabil. Kleiner Negativaspekt: Das Display spiegelt in dieser Position ein wenig stärker als sonst.
  • Ein Tablet-Modus: Die Tastatur lässt sich auch so weit drehen, dass sie komplett unter dem Display verschwindet. Microsoft bietet dafür auch eine extra Tablet-Funktion an, woraufhin die Tastatur deaktiviert wird und man statt dem klassischen Desktop, eine auf Tablets optimierte Bedienoberfläche angezeigt bekommt. Von oben betrachtet wirkt das HP Spectre x360 so tatsächlich wie ein normales Tablet – nur doppelt so dick.

Ein Arbeitstier

Die größten Stärken des HP Spectre x360 liegen meiner Meinung nach im Arbeitsbereich. Der i7-Prozessor sorgt dafür, dass er die gängigen Office-Aufgaben im Schlaf beherrscht. Auch aufwendige Bild- und Videobearbeitungen sind möglich. Kreativen Köpfen kommt darüber hinaus zu Gute, dass man theoretisch auch mit einem Stift arbeiten kann. Der Eingabestift liegt dem Notebook allerdings nicht bei. Aus diesem Grund kann ich an dieser Stelle auch keine Bewertung abgeben.



Für mich war das HP Spectre x360 das vielleicht beste Arbeitsgerät, dass ich bisher in den Händen hatte. Die Tastatur liefert ein sehr angenehmes Schreibgefühl und dank Touch-Display braucht man in der Regel auch keine zusätzliche Maus mehr.

Gaming? Kommt aufs Spiel drauf an…

Das Notebook ist zwar nicht primär fürs Gaming ausgelegt, sollte dank einer GTX 1050 Ti aber trotzdem die meisten Spiele meistern können. Bei mir kam er in vier verschiedenen Spielen zum Einsatz, einmal in Full-HD- und einmal in UHD-Auflösung. Bei allen Spielen wurden die jeweils standardmäßigen “hohen” Grafikeinstellungen verwendet. 

FHD (1920 x 1080)UHD (3840 x 2160)
Rocket League68 FPS37 FPS
The Witcher 342 FPS22 FPS
League of Legends160 FPS110 FPS
Tomb Raider (2013)115 FPS36 FPS

Die beste Performance liefert das Notebook, nicht wirklich überraschend, in dem grafisch eher weniger anspruchsvollen Multiplayer-Titel League of Legends. Hier kann man auch auf die UHD-Auflösung zurückgreifen.

Problematischer wird es bei groß inszenierten Singleplayer-Spielen. Bei einer Full-HD-Auflösung liefert das Notebook hier noch ein flüssiges Spielerlebnis. Die UHD-Auflösung bringt ihn jedoch an seine Grenzen. The Witcher 3 wird durch die Umstellung eigentlich unspielbar – und dabei hat das Game auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.

Ganz unabhängig von der gewählten Auflösung sind die Lüfter während des Spielens deutlich zu hören. Da die Wärme zur Seite abgeleitet wird, ist die Maushand nach wenigen Minuten auch bestens aufgeheizt. Jetzt im Winter ganz schön, ansonsten aber sicherlich störend.

Fazit

Für wen ist das HP Spectre x360 geeignet? Für reine Gamer definitiv nicht. Da bekommt man bei anderen Notebooks eine deutlich bessere Leistung für das Geld geboten. Die großen Stärken liegen hingegen im Office-Bereich. Als mobiles Arbeitsgerät, auch für kreative Arbeiten, kann das Convertible auf alle Fälle überzeugen. Besonders die Touch- und Stiftunterstützung des Displays bietet einem ganz neue Möglichkeiten. Schade nur, dass man sich den Stift wiedermal separat besorgen muss.

Auch im Alltag kann das Convertible seine Stärken auszuspielen. Normales Surfen geht dank Touch-Display viel einfacher von der Hand und Serien/Filme lassen sich im Zelt-Modus ebenfalls gut schauen. Selbst der Sound ist überdurchschnittlich gut. Der größte Kritikpunkt dürfte der doch recht ordentliche Preis von knapp 2.450 Euro sein. Wer darüber hinweg sehen kann, bekommt mit dem HP Spectre x360 aber ein echtes Premium-Modell – abgesehen vom Gaming-Aspekt. 


“Teures, aber sehr hochwertiges Convertible”

Hinweis: Wir haben das Produkt vom Hersteller für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen. Das hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf unsere Berichterstattung.

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