Seit einer Woche sorgt das Neun-Euro-Ticket für Aufsehen in Deutschland. Der Andrang ist immens. Mehrere Millionen verkaufte Tickets und überfüllte Bahnhöfe sprechen eine deutliche Sprache. Deshalb fordern die Kommunen, dass die günstigen Tickets auch nach Ablauf der drei Monate erhalten bleiben sollen.


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Die große Nachfrage habe eindeutig gezeigt, dass das Interesse an einem günstigen ÖPNV vorhanden sei. “Deshalb müssen wir darüber nachdenken, perspektivisch ein bundesweit gültiges, einheitliches und vergünstigtes Ticket folgen zu lassen”, äußerte sich Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds gegenüber dem Handelsblatt. Deutschland solle ein “flächendeckendes ÖPNV-Land” werden.

Wie teuer dieses dauerhaft vergünstigte Ticket sein sollte, wollte der Kommunenchef nicht sagen. Die Finanzierung sei letztendlich Bund- und Länder-Sache. Jutta Gurkmann, Interimschefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), äußerte sich ähnlich. Man könne den öffentlichen Nahverkehr nur stärken, indem man für konstant niedrige Ticketpreise sorge. Ihrer Meinung nach könnten sich beispielsweise auch Arbeitgeber oder Einzelhändler, die ebenfalls von den günstigen Tarifen profitieren, an der Finanzierung beteiligen.

Das Neun-Euro-Ticket liefert allerdings noch weitere Erkenntnisse. Und zwar, dass die Infrastruktur der Deutschen Bahn nicht für einen solch starken Andrang ausgelegt ist. Am vergangenen Pfingst-Wochenende, welches erfahrungsgemäß auch ohne vergünstigtes Ticket schon für eine volle Auslastung sorgt, gab es auf den hochfrequentierten Strecken immer wieder Probleme.

Die Eisenbahngewerkschaft meldete mehr als 400 überfüllte Züge. Vielerorts wurde daraufhin die Fahrradmitnahme eingeschränkt. Teilweise mussten Züge aber auch komplett geräumt werden. Und das, obwohl im Vergleich zu den Vorjahren schon über 60.000 zusätzliche Sitze und mehr als 50 zusätzliche Züge angekündigt wurden. Hinsichtlich der Infrastruktur besteht also offenkundig noch Handlungsbedarf.

Via: Handelsblatt

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