Die südafrikanische Kryptobörse Africrypt könnte zu einem der größten Betrugsfälle der Geschichte werden. Die beiden Gründer sind spurlos verschwunden – und mit ihnen die 69.000 Bitcoins der Investoren.


Bild: Unsplash

Bereits im April sorgte die Kryptobörse für Aufsehen. Damals verkündeten die Gründer, dass Africrypt Opfer eines Hackerangriffs geworden sei. Kunden konnten nicht mehr auf ihre Assets zugreifen und wurden dazu angehalten, weder Behörden noch Anwälte einzuschalten, um “die Lösung des Problems nicht zu verlangsamen”.

Nicht alle haben sich an diesen Rat gehalten – und zwar zurecht, wie sich später herausstellte. Die Anwaltskanzlei Hanekom Attorneys konnte herausfinden, dass den Mitarbeitern der Kryptobörse schon eine Woche vor dem vermeintlichen Hack der Zugriff auf die Konten des Systems entzogen wurde. Außerdem konnte beobachtet werden, dass das hinterlegte Kryptogeld in diverse Geldwäsche-Pools umgeleitet wurde, um die Rückverfolgung zu erschweren.

Wenig später ging die Webseite offline und die beiden Betreiber waren von da an nicht mehr zu erreichen. Rund 69.000 Bitcoins sollen mit ihnen verschwunden sein. Zum jetzigen Kurs wären das fast zwei Milliarden Euro. Auf eine Unterstützung der Regierung können sich die betrogenen Anleger übrigens auch nicht verlassen. Da Kryptowährungen in Südafrika gesetzlich nicht als Finanzprodukte eingestuft sind, wurde von der Finanzaufsicht bislang noch keine offizielle Untersuchung in die Wege geleitet.

Quelle: Bloomberg

5 1 vote
Article Rating