Im Internet können jederzeit Millionen Filme, Serien und Videos abgerufen werden. Doch ausgerechnet die beliebten Streaming-Plattformen wie Netflix und YouTube haben einen enormen Energiebedarf. Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der EU-Kommission, sieht diese Entwicklung kritisch.


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Alleine durch Streaming-Plattformen wie Netflix und YouTube werden weltweit rund 200 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr benötigt. Diese Menge würde ausreichen, um alle privaten Haushalte in Deutschland, Italien und Polen ein Jahr lang mit Strom zu versorgen, heißt es in einer Zusammenfassung des Stromversorgers E.on. Und mit der weiteren Digitalisierung werde auch der Verbrauch noch zunehmen, befürchtet die Vizepräsidentin der EU-Kommission. Damit werde man das Ziel, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, nicht erreichen können.

Green Technologies

Die Streaming-Plattformen nutzen in der Regel riesige Server-Anlagen, von denen aus die Inhalte auf die Endgeräte der Nutzer verteilt werden. Diese Server haben an sich schon einen hohen Energiebedarf, müssen darüber hinaus aber auch noch ordentlich gekühlt werden, was ebenfalls eine Menge Strom benötigt. Hinzu kommt, dass noch längst nicht alle dieser Rechenzentren mit Ökostrom betrieben werden. Es bestehe also noch viel Handlungsbedarf.

Die technologische Entwicklung sei jedoch nicht nur Teil des Problems, sondern könne auch zur Lösung dessen beitragen, ist sich Vestager sicher. Man müsse nun neue Technologien entwickeln, um den Energieverbrauch zu minimieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Die vielen möglichen positiven Effekte würden nur realisiert, “wenn wir die Digitalisierung konsequent in den Dienst der Nachhaltigkeit stellen”, warnt auch Dieter Janecek, Grünen-Experte für digitale Wirtschaft. Ansonsten könne man den Kampf gegen den Klimawandel nicht gewinnen.

Via: tagesschau

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