XMG Neo 17 & Oasis: Gaming-Notebook mit Wasserkühlung im Test

Gaming-Notebooks wurden in den vergangenen Jahren immer stärker. Eine Sache ist aber bis heute der limitierende Faktor: die Kühlleistung. Aufgrund der kompakten Maße müssen die Hersteller immer gewisse Kompromisse eingehen. XMG will dieses Problem mit einem kleinen Trick aus der Welt schaffen.

Mit der XMG Oasis hat der Hersteller eine externe Wasserkühlung im Sortiment, die sich an kompatible Notebooks anschließen lässt und so für eine bessere Kühlleistung sorgen soll. Ob das auch funktioniert? Wir haben den Test gemacht.

Die wichtigsten Daten im Überblick

Für unseren Test hat uns der Hersteller nicht nur die neueste Generation der Oasis, sondern auch ein passendes Notebook zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um ein XMG NEO 17. Unser Testexemplar ist mit einer extrem leistungsstarken Hardware ausgestattet. Im Inneren werkelt ein Intel Core i9-13900HX Prozessor sowie eine NVIDIA GeForce RTX 4090 Notebook GPU. Abgerundet wird das System von insgesamt 32 GB DDR5-RAM und einer 2 TB großen SSD. Ein echtes High-End-Notebook! Mit einem Preis von 4.129 Euro ist es allerdings auch nicht gerade günstig.

High-End-Ausstattung

Das XMG NEO 17 ist in einem matten Dunkelgrau gehalten und macht einen sehr schicken Eindruck. Es liegt gut in der Hand, das Gehäuse wirkt robust und ungleichmäßige Spaltmaße sucht man vergebens. Leider ist das Gehäuse ziemlich anfällig für Fingerabdrücke.

Auf der Rückseite sitzen zwei schmale RGB-Streifen, die in Kombination mit den auffälligen Lüftungsschlitzen und der Masse an Anschlussmöglichkeiten schon von weitem klar machen, dass es sich hier um ein Gaming-Notebook handelt. Die Tastatur hat ebenfalls eine schicke RGB-Beleuchtung zu bieten. Beide Beleuchtungsmöglichkeiten lassen sich in einer dazugehörigen Software nach Belieben personalisieren. Hier stehen uns verschiedenste Effekte und alle möglichen Farben zur Auswahl.

Anschlüsse findet man nicht nur an den beiden Seite, sondern auch auf der Rückseite des Notebooks. Insgesamt hat das XMG NEO 17 drei USB-3.2-Ports, einen HDMI-2.1-Anschluss, einen Kopfhörer- und einen Mikrofonanschluss, einen Kartenleser sowie einen USB-C-Port zu bieten. Der USB-C-Port punktet zudem mit Thunderbolt- und DisplayPort-Unterstützung. Die Anschlussmöglichkeiten für die XMG Oasis befinden sich auf der Rückseite.

Der erste Eindruck ist überaus positiv. In alltäglichen Situationen läuft das Notebook absolut rund und lange Ladezeiten gibt es keine. Das liegt zum einen an dem starken Prozessor von Intel. Zum anderen an der flotten SSD. CrystalDiskMark bescheinigt ihr sequentielle Leseraten von 6.625 MB/s und Schreibraten von 5.034 MB/s . Das sind hervorragende Werte.

Ein kleines Highlight ist die Tastatur des Notebooks. XMG setzt hier auf eine mechanische Tastatur mit CHERRY MX Ultra Low Profile Tactile Switches. Die Tasten haben einen sehr angenehmen Anschlag und machen auch beim Schreiben von längeren Texten Freude. Im Gegenzug ist das Tippen allerdings auch ein wenig lauter als bei gewöhnlichen Notebook-Tastaturen. Das Touchpad arbeitet präzise und stets zuverlässig.

Das Display ist 17 Zoll groß, kommt im 16:10-Format daher und löst mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten auf. Mit einer Helligkeit von rund 380 cd/m² ist man gut zum Zocken in Innenräumen ausgestattet. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird das Bild hingegen ziemlich blass, daran kann auch die Entspiegelung des Bildschirms nicht mehr viel ändern. Die wichtigsten Details lassen sich draußen allerdings noch erkennen. Die Farben des Displays wirken natürlich und nicht künstlich übersättigt. Der sRGB-Farbraum soll zu 99% abgedeckt werden.

Für Gamer spielt die Bildwiederholrate eine wichtige Rolle. Hier hat das XMG NEO 17 240 Hertz zu bieten. Es können also bis zu 240 Bilder pro Sekunde auf dem Display dargestellt werden. Perfekt für eine flüssige Darstellung in schnellen Spielsituationen, zu denen es in klassischen eSports-Titeln regelmäßig kommt.

Die XMG Oasis

Die externe Wasserkühlung kommt ebenfalls in Dunkelgrau daher und passt optisch perfekt zum Notebook. Sie ist 203 x 75 x 186 mm groß, wiegt etwa 1,3 Kilogramm und verfügt auf der Vorderseite noch über einen kleinen RGB-Streifen. Auf der Oberseite prangt der Schriftzug der Herstellers.

Vor dem ersten Start muss zunächst die Kühlflüssigkeit eingelassen werden. Den Wasserstand kann man durch einen durchsichtigen Streifen auf der Vorderseite überprüfen. Am Notebook angeschlossen wird die Wasserkühlung über zwei Schläuche und ein Netzkabel.

Wirklich praktisch: die Schläuche werden magnetisch an der richtigen Position gehalten und lassen sich auch kinderleicht wieder entfernen. Sie sind auf beiden Seiten selbstversiegelnd und verhindern so das unerwünschte Austreten der Kühlflüssigkeit. Die Kommunikation mit dem Laptop erfolgt per Bluetooth.

Im Control Center lassen sich alle wichtigen Einstellungen vornehmen. Drei unterschiedliche Leistungsprofile stehen zur Auswahl – von “Ausbalanciert” bis hin zu “Overboost”. Je höher die Leistung, desto lauter wird die ganze Angelegenheit. Bei Bedarf können auch manuelle Profile erstellt werden. Einen Blick auf Lüfter- und Pumpenstatus, sowie die Möglichkeit, die RGB-Beleuchtung anzupassen, gibt es ebenfalls.

Die Gaming-Performance

Kommen wir zum wichtigsten Punkt: wie schlägt sich das XMG NEO 17 beim Zocken und wie groß ist der Einfluss der XMG Oasis? Für den Test haben wir uns drei mehr oder weniger aktuelle AAA-Spiele geschnappt. “Cyberpunk 2077”, “The Witcher 3: Wild Hunt”, sowie “Hogwarts Legacy”. Der erste Test erfolgt mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Bildpunkten und den höchstmöglichen Grafikdetails. Raytracing bleibt vorerst außen vor.

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Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. Mithilfe der Wasserkühlung lässt sich die Temperatur der Grafikkarte zwischen 9 und 13 Grad Celsius reduzieren. Und das wirkt sich auch auf die Anzahl der Frames aus. Am stärksten profitieren wir in Hogwarts Legacy davon. Hier liegt der FPS-Zuwachs bei rund 9 Prozent.

Benchmarks ohne Raytracing. Temperatur der GPU & durchschnittliche FPS.

Als nächstes muss sich die Kombination aus Notebook und Wasserkühlung bei aktiviertem Raytracing beweisen – auch hier wieder in QHD und den maximalen Grafikdetails. Die Ergebnisse sind ähnlich. Teilweise kann die Temperatur der Grafikkarte durch die XMG Oasis um 12 Grad Celsius gesenkt werden, was in einem Leistungsplus von bis zu 10 Prozent resultiert.

Benchmarks mit Raytracing. Temperatur der GPU & durchschnittliche FPS.

Die Gaming-Performance ist also absolut ausreichend, um sogar anspruchsvolle AAA-Titel mit den höchstmöglichen Grafikdetails spielen zu können. Auch abseits der separaten Oasis macht das Kühlsystem des Notebooks einen guten Eindruck. Ohne Wasserkühlung ist das XMG NEO 17 ebenfalls dazu in der Lage, die maximale Leistungsaufnahme der GeForce RTX 4090 auszunutzen und diese über die Gaming-Session hinweg zu halten. Wenn auch mit höheren Temperaturen.

Die XMG Oasis wirkt sich darüber hinaus auch positiv auf die Lautstärke aus. Gaming-Notebooks werden unter Last ziemlich laut – da ist auch das XMG NEO 17 keine Ausnahme. Komplett abgeschaltet werden die Lüfter zwar nicht, doch sobald die Wasserkühlung angeschlossen wird, wird es deutlich leiser und somit auch umso angenehmer für alle Mitmenschen.

Fazit

Ein Notebook mit externer Wasserkühlung wirkt auf den ersten Blick ziemlich absurd. Der Test hat allerdings gezeigt, dass die XMG Oasis mehr als nur ein nettes Gimmick ist. Sie reduziert effektiv die Temperaturen der Hardware und sorgt so für eine bessere Performance und einen leiseren Betrieb. In besonders anspruchsvollen Titeln wie “Hogwarts Legacy”, in denen jeder Frame gleichbedeutend mit einem flüssigeren Spielerlebnis ist, kommt der Effekt am stärksten zu Geltung.

Die Rahmenbedingungen wissen ebenfalls zu überzeugen. Ausstattung und Verarbeitung des Notebooks sind wirklich hervorragend und der Betrieb der Wasserkühlung kinderleicht. Wäre da nur nicht dieser eine Haken: der Preis. Das XMG NEO 17 an sich ist schon nicht unbedingt günstig und die XMG Oasis schlägt nochmals mit rund 200 Euro zu Buche. Von daher ist das Konzept wohl nur etwas für echte Enthusiasten – die dürften jedoch auf ihre Kosten kommen.