In Deutschland werden kaum noch neue Windräder gebaut. Trotzdem erreicht man in diesem Jahr neue Rekordwerte.



Den Berechnungen des Energiekonzerns Eon zufolge wurden in diesem Jahr etwa 108.000 Gigawattstunden Strom durch Windkraftanlagen erzeugt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Steigerung von rund 15 Prozent. Ausgehend von 41 Millionen Haushalten in Deutschland und einem Durchschnittsverbrauch von 2500 Kilowattstunden, würde diese Menge an Energie ausreichen, um alle Haushalte ein komplettes Jahr über mit Strom zu versorgen.

Die positive Entwicklung lässt sich jedoch nicht auf den Ausbau der Windkraftanlagen zurückführen. Denn dieser ist 2019 beinahe zum Erliegen gekommen: zwischen Januar und September gingen gerade mal 150 neue Anlagen ans Netz – eine schlechtere Quote gab es zuletzt vor zwei Jahrzehnten. Stattdessen wurde die Energiegewinnung in diesem Jahr durch überdurchschnittlich starke Winde begünstigt.

Warum gerät der Ausbau ins stocken?

Der Stillstand liegt hauptsächlich an den langen Genehmigungsverfahren in Deutschland. Es gibt insgesamt gesehen zu wenig ausgewiesene Flächen und neue Anlagen müssen sich häufig noch mit verärgerten Klägern auseinandersetzen.

Aus diesem Grund haben die fünf Ministerpräsidenten aus dem Norden Deutschlands am vergangenen Freitag einen 11-Punkte-Plan zur Förderung der Windenergie präsentiert. Sie fordern unter anderem einen starken Ausbau der Windenergienutzung auf See und eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.

Via: dpa

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