Unabhängiger von den USA: Der europäische Bezahldienst Wero will den Platzhirschen PayPal & Co. Konkurrenz machen – und bekommt jetzt tatkräftige Unterstützung.

ING, Europas größte Direktbank, integriert den Dienst noch im August 2025 vollständig in ihre Banking-App. Entwickelt von der European Payments Initiative (EPI), einem Zusammenschluss zahlreicher europäischer Banken und Zahlungsdienstleister, verfolgt der Bezahldienst ein klares Ziel: mehr Unabhängigkeit im digitalen Zahlungsverkehr und weniger Abhängigkeit von US-Anbietern.
Dank der ING-Integration können rund zehn Millionen Kundinnen & Kunden in Deutschland bald direkt Geld über Wero in Echtzeit versenden – nicht per Kontonummer, sondern bequem über Handynummer oder E-Mail-Adresse. Ein Schritt, der der Zahlungsplattform im Kampf gegen die US-Konkurrenz ordentlich Rückenwind geben dürfte.
Wero: Pläne für die Zukunft
Gestartet ist der Dienst bereits im Juli 2024 und ist mittlerweile in Deutschland, Frankreich und Belgien verfügbar. Laut aktuellen Zahlen zählt Wero bereits 42,5 Millionen registrierte Konten in den teilnehmenden Ländern. Zum Vergleich: PayPal bringt es allein in Deutschland auf rund 35 Millionen aktive Konten – Wero hat also noch Luft nach oben, ist aber schon auf einem beachtlichen Weg.
In Deutschland war der Bezahlservice zunächst nur für Kunden der Sparkassen sowie der Volks- und Raiffeisenbanken verfügbar – und das ausschließlich über die jeweiligen Banking-Apps der Institute. Erst seit November 2024 gibt es eine eigenständige Wero-App, die zum Beispiel auch von der Postbank angeboten wird und den Dienst deutlich flexibler nutzbar macht.
Für die Zukunft hat der europäische Bezahldienst große Pläne: Der Markteintritt in Österreich wird bereits vorbereitet, entsprechende Gespräche laufen. Zudem will die ING-Gruppe mit ihren rund 40 Millionen Kunden in Europa den Ausbau von Wero aktiv vorantreiben – und so den Dienst langfristig zu einem echten Schwergewicht im Zahlungsverkehr machen.