Der Urlaub ist für viele Menschen das Highlight des Jahres. Im modernen Zeitalter sind einem auch eigentlich keine Grenzen mehr gesetzt, vorausgesetzt der eigene Geldbeutel spielt mit. Wandern in den Alpen, All-Inclusive-Urlaub am Strand oder doch gleich eine halbe Weltreise? Man hat mehr Möglichkeiten als je zuvor und dank Flugzeug und Co. geht alles kinderleicht. Die eigentlich “Gefahr” ist aber, wie so oft, mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Eine neue Studie der University of Sidney bringt nun ein wenig Licht ins Dunkle.


Bild: Pexels

Weltweit erste umfassende Tourismus-Studie

Dass eine Flugreise nicht die umweltschonendste Art zu Reisen ist, sollte den meisten ja bereits bekannt sein. Doch während einer ausgiebigen Urlaubsreise ist der Flug meistens nur die Spitze des Eisbergs. Denn welcher Aufwand steht denn eigentlich dahinter, dass auch in wirtschaftlich schwächeren Ländern teils ein 5-Sterne-Service angeboten werden kann? Wissenschaftler aus Sidney widmeten sich deshalb nicht nur der Frage, welche CO2 Emissionen durch den Flug zu Stande kommen, sondern auch welche im Laufe eines Urlaubs anfallen. Vom Restaurantbesuch, bis hin zum Souvenirladen um die Ecke, alles wurde in einem Zeitraum von anderthalb Jahren genauestens analysiert.


“Our analysis is a world-first look at the true cost of tourism—including consumables such as food from eating out and souvenirs—it’s a complete life-cycle assessment of global tourism, ensuring we don’t miss any impacts”


Tourismus fördert Treibhausgasemissionen

Die Ergebnisse sind deutlich, fallen sogar noch härter aus als im Vorfeld angenommen. Der weltweite Tourismus hat einen essentiellen Anteil an den globalen CO2 Emissionen. Ein Zehntel der gesamten CO2 Emissionen gehen nämlich auf die Kosten des Tourismus. Die Liste der “CO2-Sünder” wird in diesem Fall von den USA angeführt, gefolgt von China, Deutschland und Indien. In kleineren Urlaubszielen, etwa den Malediven oder Zypern, macht der Tourismus sogar einen Anteil von bis zu 80 Prozent aller verursachten Emissionen aus. Denn während die Einheimischen meist einen einfachen Lebensstil führen, legen die Urlauber häufig sehr viel Wert auf Prunk auf weitreichenden Service.

Wie lässt sich das ändern?

Eine der größten Hoffnungen liegt auf der technologischen (Weiter)Entwicklung. Neue Innovationen führen bereits dazu, dass Flüge umweltschonender sind als noch vor 10 Jahren.  Aber wirklich “clean” wird Fliegen wohl niemals werden. Ein weiterer Ansatz wäre die CO2-Besteuerung, die aber natürlich auch wieder auf die Fluggäste umgemünzt werden würde. Wer ewig auf eine Reise nach Neuseeland spart, will/kann am Ende bestimmt nicht auch noch mehrere Hundert Euro CO2-Steuern zahlen.

Letztlich liegt es also doch bei uns, bei jedem einzelnen Urlauber. Wer innerhalb der EU verreist kann beispielsweise auf den Zug zurückgreifen. Vielleicht auf Kosten des Komforts, dafür aber ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Lebensweise. Außerdem wird der CO2-Abdrück immer kleiner, je weiter man sich an den Lebensstil der Einheimischen anpasst. Natürlich ist das nicht für jeden problemlos umsetzbar, aber ein Backpacker verbringt seinen Urlaub eben deutlich umweltschonender als ein All-Inclusive-Kunde in Mallorca. Letztendlich muss eben jeder selbst entscheiden, wie viel ihm seine Umwelt denn wirklich wert ist.

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