Virtual Reality (kurz: VR) – Ein Phänomen, über das in den letzten Jahren viel berichtet wurde. Doch was bedeutet VR und was ist für den Einstieg eigentlich nötig? Welche Hard- und Software gibt es überhaupt? Lohnt sich der Einstieg? In diesem Artikel bieten wir jedem VR-Interessierten einen Überblick über aktuelle Hersteller, Designs, Techniken und was es beim Kauf zu beachten gilt.

© Maurizio Pesce

Was ist Virtual Reality überhaupt?

Mithilfe von sogenannten VR-Brillen werden Simulationen einer dreidimensionalen Umgebung erzeugt. Je nach Hard- und Software entsteht ein unterschiedlich hoher Grad an “Immersion”. Immersion beschreibt fachsprachlich, das Gefühl des “Eintauchens” in eine virtuelle Welt. Somit gilt, je höher der Grad der Immersion, desto stärker der wahrgenommene Effekt – die virtuelle Umgebung als “real” zu empfinden.

Was brauche ich für Virtual Reality?

Wie bereits erwähnt, spielt die VR-Brille eine entscheidende Rolle für die VR-Technologie. Dabei gibt es Brillen die für Einsteiger gedacht sind, bis hin zu Brillen für den High-End-Bereich. Der wahrscheinlich einfachste Einstieg in die Technologie erfolgt über ein CARDBOARD und das eigene Smartphone. Dabei wird das CARDBOARD, bestehend aus einem Karton mit zwei Sammellinsen und einem Druckschalter verwendet. Das Smartphone wird in den dafür vorgesehene Halterung gelegt und mit entsprechend gestarteter App entsteht beim Durchschauen ein VR-Effekt.

Auch die immer beliebteren 360° Videos auf z.B. Youtube können mit einem CARDBOARD angesehen werden. Ob euer Smartphone die VR-Brille vollständig unterstützt, solltet ihr vor dem Kauf eines Cardboards in Erfahrung bringen. Wie ein Cardboard aufgebaut wird, könnt ihr im folgenden Video sehen.

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Welche VR-Brillen gibt es noch?

Neben den einsteigerfreundlichen Cardboards gibt es auch VR-Brillen mit deutlich höheren Immersionen. Dazu gehören u.a. die PlayStation VR, die Oculus Rift und die HTC Vive. Diese High-End-Brillen ermöglichen mittels Motion-Tracking-System, die Bewegungen des Benutzers zu erfassen und in die Virtuelle Realität zu übertragen. Eine Stereoskopische Bildwiedergabe und eine 3D-Audiowiedergabe verstärken die Immersion.

Sony PlayStation VR
Oculus Rift, VR-Brille
HTC Vive, VR-Brille
Mr. Cardboard Google POP!, VR-Brille

Welche Hardware benötige ich für die High-End-Brillen?

Für die Inbetriebnahme der High-End-Brillen wird entsprechende Hardware vorausgesetzt. Käufer der Brillen Oculus Rift oder HTC Vive benötigen einen leistungsstarken PC. Beide VR-Brillen laufen mit einer Gesamtauflösung von 2160 x 1200 Pixel bei 90 fps. Um dies zu gewährleisten übernimmt die Grafikkarte einen großen Anteil an Rechenleistung. Einen Einsteiger-Guide zum Kauf von Grafikkarten findet ihr hier. Neben einer leistungsstarken Grafikkarte, sollten auch weitere Hardware Komponenten wie CPU, (SSD)-Festplatte oder Arbeitsspeicher aufeinander abgestimmt sein. Über Analyse-Tools bieten die Hersteller eine Möglichkeit, die eigene Hardware auf VR-Fähigkeit zu testen. Oculus bietet hierzu auf der hauseigenen Website ein entsprechendes Tool an. HTC Vive User tun dies über die Download-Plattform Steam mit dem SteamVR Tool.
Einzelne PC-Komponenten lassen sich so gezielt aufrüsten. Sollte der eigene PC jedoch schon einige Jahre auf dem Buckel haben, wäre möglicherweise ein Komplett-System die bessere Lösung. ALTERNATE bietet hierzu im Webshop leistungsstarke und VR-fähige Komplettsysteme an. Dies spart nicht nur Zeit, sondern sorgt auch für eine garantierte Kompatibilität der einzelnen Hardware-Komponenten.

Interessenten der PlayStationVR benötigen neben einer PlayStation 4 mindestens noch eine PlayStation Kamera. PlayStation Move-Controller sind zwar nicht erforderlich, aber definitiv empfehlenswert um die VR-Erfahrung zu steigern. ALTERNATE bietet mittlerweile alle benötigten Komponenten für eine intensives VR-Erlebnis in einem Bundle an.

Welche Unterschiede gibt es bei den PC-Varianten?

Die besten VR-Erfahrungen liefern zweifellos die VR-Varianten für den PC. Besonders stechen die VR-Brillen von Oculus Rift und HTC-Vive hervor. Technisch gesehen unterscheiden sich die beiden VR-Brillen kaum. Beide Brillen verwenden eine Auflösung von 2160 x 1200, bei einer Bildrate von 90 Hz und einem Sichtfeld von 110°. Jedoch gibt es kleine Unterschiede, die schon bei der Wahl der Brille entscheidend sein können:

  • Das Tracking
    Ein Unterschied ist das sog. Tracking. Beim Tracking wird die Position des Benutzers via Gyro- und Beschleunigungssensoren in einer VR Umgebung erfasst. Je größer die mögliche Fläche ist, desto flexibler können sich Nutzer im Raum bewegen ohne dass das Kamerasystem neu ausgerichtet bzw. initialisiert werden muss. Beide Systeme bieten einen ausreichenden Bereich an. Die Oculus Rift umfasst einen maximalen Bewegungsbereich von bis zu 3,9m² und die HTC Vive bis zu maximal 12m². Für das beste VR-Erlebnis kann der größere Bewegungsradius bei der HTC Vive mitunter schon ein Kaufgrund darstellen, was aber keineswegs bedeutet, dass man sich bei der Oculus stark eingeschränkt fühlt. Selbstverständlich muss man sich auch an den eigenen nutzbaren Raum anpassen. Guides zum optimalen Ausrichten der jeweiligen Systeme finden sich auf den Hersteller-Websites oder z.B. auf YouTube.
  • Die Controller
    Während die HTC Vive mit einem größeren Bewegungsradius punkten kann, hat die Rift die Nase in Sachen Bedienung vorne. Derzeit bietet Oculus Touch-Controller an, die ein intelligenteres und ergonomischeres Design bieten als die Controller der HTC Vive. Tester beider Geräte berichten bei den Touch-Controllern der Rift von einem natürlicherem Hand-Gefühl beim Spielen. Auch das geringere Gewicht der Oculus Controller spielt mitunter eine Rolle. Selbstverständlich ist das auch immer ein subjektives Gefühl, allerdings reagierte der Hersteller HTC bereits auf die Kritik und entwickelt gerade die sogenannten “Valve Knuckles”. Dies sind neue Vive-Controller, die eine viel intensivere und intuitivere Steuerung in der virtuellen Welt ermöglichen sollen als die Controller der Rift. Jedoch, bis die Valve Knuckles erscheinen, setzen sich die Controller der Rift im Direktvergleich mit der Vive durch.

    Oculus-Touch Controller (Quelle: www.oculus.com)

  • Die Spiele für Rift und Oculus
    Mittlerweile gibt es für beide Hersteller eine große Auswahl an VR-Games. Besitzer der HTC Vive können VR-Games auf der Download-Plattform “Steam” herunterladen. Käufer der Oculus Rift laden ihre Spiele im offiziellen Oculus-Store runter. Oculus setzt bei den Games auf Exklusivität und Qualität.  Weiterhin ist es möglich als Rift-User das VR-Angebot auf Steam wahrzunehmen. Dies ist relativ unkompliziert und erfordert für die Konfiguration nur wenige Mausklicks. Allerdings ist es umgekehrt nicht möglich, offiziell als Vive-User auf die Games im Oculus-Store zuzugreifen.

Die Zukunft von Virtual-Reality

Die VR-Technologie befindet sich beim derzeitigen Stand – hinsichtlich Massentauglichkeit – bestimmt noch ganz am Anfang ihrer technischen Möglichkeiten. Grafik, Ton- Bedienung – alles befindet sich in stetiger Entwicklung. Mittlerweile gibt es zwar eine größere Anzahl an VR-Games, leider noch mit teils sehr unterschiedlicher Qualität und Spieldauer. Triple-A-Titel von großen Spiele-Publishern blieben bisher weitestgehend aus. Eine Ausnahme dürfte das von Capcom bereits veröffentlichte “Resident Evil 7” für die PSVR sein. Der Survival-Horror auf der PlayStation 4 gilt für viele PS4 User als Kaufgrund einer PSVR-Brille. So überzeugt Resident Evil 7 mit einem langfristigen Spielerlebnis und besonders intensiver Immersion. Besitzer einer HTC-Vive oder Oculus-Rift müssen allerdings auf den exklusiven PSVR-Titel verzichten. Zwar gibt es RE7 auf dem PC, allerdings sicherte sich Sony VR-Exklusivität für ein Jahr. So könnte eine VR-Umsetzung von RE7 für Oculus Rift und HTC Vive Anfang 2018 möglich sein.

Weitere AAA-Titel sind angekündigt

Derzeit gibt es für alle VR-Brillen eine große Auswahl an Titeln, die zwar Spaß machen aber immer noch zu kurz sind. Echte AAA-Titel – mit Ausnahme von Resident Evil 7 – fehlen bisher. Jedoch haben einige Spielehersteller bereits vielversprechende Titel in der Programmierung. Besonders interessant sind die kommenden VR-Portierungen von Spielehersteller Bethesda (Fallout 4 VR, Skyrim VR, Doom VR) – nachfolgend in der Galerie zu sehen. Eine Liste mit den bisher besten VR Spielen findet ihr übrigens ebenfalls auf unserer Website!

Doom VFR
Datum der Veröffentlichung: 1. Dezember 2017 für PSVR und HTC Vive (© Bethesda Softworks)
Fallout 4 VR
Datum der Veröffentlichung: 12. Dezember 2017 für HTC Vive (© Bethesda Softworks)
The Elder Scrolls V: Skyrim VR
Datum der Veröffentlichung: 17. November 2017 für PSVR und 2018 für HTC Vive (© Bethesda Softworks)
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