Ab dem 28. Juni wird das Telefonieren in Deutschland um eine praktische Funktion erweitert: Mit Real-Time Text (RTT) kannst du während eines Anrufs in Echtzeit texten – ganz ohne Internetverbindung oder zusätzliche App, wie WhatsApp.


Quelle: Telefónica

Der Dienst läuft über die normale Telefonverbindung und ist komplett kostenfrei, abgesehen von den üblichen Gesprächskosten. Alle großen Mobilfunkanbieter wie Vodafone, Telekom, Telefónica und 1&1 unterstützen RTT. Voraussetzung für die Nutzung ist lediglich eine Verbindung über das 4G- oder 5G-Netz oder ein WLAN-Call. So wird das Telefonieren flexibler, moderner und vor allem barrierefreier.

Texten ohne Internet: Funktionen & Verfügbarkeit

RTT funktioniert ganz einfach und intuitiv: Jeder Buchstabe, den du tippst, wird sofort in Echtzeit übertragen – ganz ohne „Senden“-Button. Allerdings kannst du die Funktion nur nutzen, solange die Sprachverbindung aktiv ist. Es lassen sich ausschließlich Textnachrichten verschicken, Medien wie Bilder, Videos oder Audio sind nicht möglich.

Über die normale Telefon-App startest du RTT-Anrufe bequem über einen grünen Anruf-Button mit „T“-Symbol. Wichtig ist, dass du die Funktion vorher in den Einstellungen deines Smartphones aktivierst – und auch dein Gesprächspartner RTT eingeschaltet haben muss. So wird Texten während des Telefonierens zum Kinderspiel.

Viele aktuelle Smartphones bekommen RTT ganz bequem per Software-Update – iPhones unterstützen die Funktion ab iOS 18.5. Bei Android-Geräten hängt es davon ab, ob die Hersteller ihre Telefon-App entsprechend anpassen. Hintergrund für die Einführung ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz sowie der European Accessibility Act. Ziel ist es, die Kommunikation barrierefreier zu machen, vor allem für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen. Dabei ersetzt RTT den alten TTY-Dienst, der früher spezielle Geräte voraussetzte und damit deutlich weniger flexibel war.

Darüber hinaus bietet RTT nicht nur im Alltag spannende Möglichkeiten, sondern könnte vor allem im Kundenservice und Hotline-Support künftig richtig punkten. Ab Sommer 2027 soll die Funktion sogar bei den Notrufdiensten 110 und 112 verfügbar sein, sodass stille Notrufe per Text abgesetzt werden können – ein echter Gewinn für Menschen, die nicht sprechen können. Wichtig zu wissen: Im Ausland funktioniert RTT nur, wenn der dortige Netzbetreiber den Dienst ebenfalls unterstützt. In den USA ist RTT bereits seit 2017 im Einsatz und zeigt, wie praktisch und hilfreich die Technologie sein kann.

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