Meta plant einen Technologiewechsel bei WhatsApp für Windows – doch der dürfte nicht jedem gefallen. Alle Infos dazu findest du in diesem Beitrag.

Meta zieht bei WhatsApp für Windows die Reißleine und wechselt die technische Basis der App erneut – diesmal von der nativen UWP-Version zur WebView2-Technologie. Die neue App ist damit im Kern kein echtes Desktop-Programm mehr, sondern ein Web-Container, der auf HTML, CSS und JavaScript setzt. Als Grundlage dient WebView2, eine Chromium-basierte Umgebung, wie sie auch bei Microsoft Edge zum Einsatz kommt.
Damit kehrt WhatsApp gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurück. WhatsApp begann ursprünglich als Web-App, entwickelte sich dann über Electron weiter und landete schließlich bei UWP – einer gut integrierten Lösung speziell für Windows-Systeme. Nun kehrt der Messenger also technisch gesehen zu seinen Ursprüngen zurück. Für Meta bedeutet dieser Schritt vor allem eines: weniger Entwicklungsaufwand. Eine einheitliche Codebasis kann künftig sowohl für den Webbrowser als auch für die Windows-App genutzt werden. Das vereinfacht Updates und sorgt für plattformspezifische Funktionsgleichheit – zumindest in der Theorie.
Nachteile für Windows-Nutzerinnen & Nutzer
So praktisch die neue WebView2-Technologie für Meta auch sein mag – für viele Nutzerinnen & Nutzer bringt der Wechsel spürbare Nachteile mit sich. Erste Tests zeigen, dass die neue WhatsApp-Version rund 30 Prozent mehr Arbeitsspeicher verbraucht als die bisherige UWP-App. Der Grund: Die Chromium-Engine arbeitet mit mehreren Prozessen und Hintergrunddiensten, was gerade auf älteren oder schwächeren Systemen schnell zu spüren ist.
Auch in Sachen Windows-Integration müssen Nutzerinnen & Nutzer Abstriche machen. Funktionen wie die nahtlose Einbindung ins Benachrichtigungscenter, eine optimierte Tastaturnavigation oder zuverlässige Offline-Verfügbarkeit könnten in der Web-Version nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Kurz gesagt: Die App fühlt sich weniger wie ein fester Bestandteil von Windows an – und mehr wie ein Browser-Fenster im App-Kostüm.
Kein Wunder also, dass die ersten Rückmeldungen aus der Community verhalten ausfallen. Web-Apps gelten oft als Rückschritt, wenn sie native Anwendungen ersetzen – vor allem, wenn es zuvor eine so gut integrierte Lösung wie die UWP-Version gab. Plattformen wie Neowin und Windows Latest bestätigen bereits erste Leistungseinbußen und kritische Stimmen. Ob sich das Ganze im Alltag bewährt, bleibt abzuwarten.