Meta plant einen Technologiewechsel bei WhatsApp für Windows – doch der dürfte nicht jedem gefallen. Alle Infos dazu findest du in diesem Beitrag.


Foto von Dima Solomin auf Unsplash

Meta zieht bei WhatsApp für Windows die Reißleine und wechselt die technische Basis der App erneut – diesmal von der nativen UWP-Version zur WebView2-Technologie. Die neue App ist damit im Kern kein echtes Desktop-Programm mehr, sondern ein Web-Container, der auf HTML, CSS und JavaScript setzt. Als Grundlage dient WebView2, eine Chromium-basierte Umgebung, wie sie auch bei Microsoft Edge zum Einsatz kommt.

Damit kehrt WhatsApp gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurück. WhatsApp begann ursprünglich als Web-App, entwickelte sich dann über Electron weiter und landete schließlich bei UWP – einer gut integrierten Lösung speziell für Windows-Systeme. Nun kehrt der Messenger also technisch gesehen zu seinen Ursprüngen zurück. Für Meta bedeutet dieser Schritt vor allem eines: weniger Entwicklungsaufwand. Eine einheitliche Codebasis kann künftig sowohl für den Webbrowser als auch für die Windows-App genutzt werden. Das vereinfacht Updates und sorgt für plattformspezifische Funktionsgleichheit – zumindest in der Theorie.

Nachteile für Windows-Nutzerinnen & Nutzer

So praktisch die neue WebView2-Technologie für Meta auch sein mag – für viele Nutzerinnen & Nutzer bringt der Wechsel spürbare Nachteile mit sich. Erste Tests zeigen, dass die neue WhatsApp-Version rund 30 Prozent mehr Arbeitsspeicher verbraucht als die bisherige UWP-App. Der Grund: Die Chromium-Engine arbeitet mit mehreren Prozessen und Hintergrunddiensten, was gerade auf älteren oder schwächeren Systemen schnell zu spüren ist.

Auch in Sachen Windows-Integration müssen Nutzerinnen & Nutzer Abstriche machen. Funktionen wie die nahtlose Einbindung ins Benachrichtigungscenter, eine optimierte Tastaturnavigation oder zuverlässige Offline-Verfügbarkeit könnten in der Web-Version nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Kurz gesagt: Die App fühlt sich weniger wie ein fester Bestandteil von Windows an – und mehr wie ein Browser-Fenster im App-Kostüm.

Kein Wunder also, dass die ersten Rückmeldungen aus der Community verhalten ausfallen. Web-Apps gelten oft als Rückschritt, wenn sie native Anwendungen ersetzen – vor allem, wenn es zuvor eine so gut integrierte Lösung wie die UWP-Version gab. Plattformen wie Neowin und Windows Latest bestätigen bereits erste Leistungseinbußen und kritische Stimmen. Ob sich das Ganze im Alltag bewährt, bleibt abzuwarten.

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