Schlechte Nachrichten von Chip-Hersteller Intel: möglicherweise könnten noch in diesem Jahr 15 Prozent aller Intel-Angestellten ihren Job verlieren. Anscheinend sind die Umsätze des Konzerns enttäuschend.



In der Vergangenheit fiel das Unternehmen unter anderem durch teilweise defekte Prozessoren auf, die viele Kundinnen und Kunden verärgerten. Generell musste Intel in den vergangenen Jahren immer wieder Rückschläge einstecken. Nun greift das Unternehmen zu drastischen Spar-Maßnahmen.

In einer Pressemitteilung sprach das Unternehmen von einem Stellenabbau von “mehr als 15 Prozent”. Bei einer derzeitigen Mitarbeiterzahl von etwas mehr als 125.000 Menschen entspricht das fast 19.000 Stellen. Zudem bestätigte Intel gegenüber dem Magazin The Verge, dass mindestens 15.000 Personen noch in diesem Jahr ihren Job verlieren werden.

Der aktuelle Quartalsbericht zeigt deutlich, dass das Unternehmen weniger Umsatz erzielt hat. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Intel im zweiten Quartal einen Umsatz von 12,8 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von einem Prozent entspricht. Insgesamt plant Intel-Chef Pat Gelsinger, bis zum kommenden Jahr mit verschiedenen Maßnahmen mehr als zehn Milliarden Dollar einzusparen.

Zu Gelsingers Strategie, Intel wettbewerbsfähig zu halten, gehört die verstärkte Ausrichtung als Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler. Dabei soll Intel modernste Produktionsverfahren beherrschen, um gegen etablierte Produzenten wie TSMC aus Taiwan bestehen zu können. Gleichzeitig positionierte Gelsinger Intel geschickt als zentrales Element in den Bestrebungen, die Chip-Produktion verstärkt aus Asien zurück in den Westen zu verlagern.

Intel steht unter Druck

Auch der Aktienwert von Intel bleibt unter Druck: Nach der jüngsten Ankündigung ist die Aktie um weitere 2 Prozent gefallen, und seit Jahresbeginn verzeichnet sie einen Rückgang von insgesamt 37 Prozent. Betroffen von den aktuellen Maßnahmen sind insbesondere die Bereiche Forschung und Entwicklung, Marketing sowie administrative Positionen. Zudem wird Intel im vierten Quartal 2024 die Dividendenauszahlungen an Aktionäre aussetzen.

Auch die Kapitalausgaben werden um etwa 20 Prozent gekürzt, um die finanziellen Belastungen zu verringern. Daher hat das Unternehmen beschlossen, den Fünf-Nodes-in-vier-Jahren-Plan zu beenden und sich stattdessen auf neue Technologien zu konzentrieren. Intel plant, eine neue Generation von Chips mit dem 18A-Prozess zu entwickeln, wobei der Panther Lake als erster Client-Chip mit dem RibbonFET-Verfahren vorgestellt wird. Zudem setzt Intel auf die Entwicklung von mehr KI-fähigen Prozessoren für Copilot+-PCs. Ende 2024 werden erste Copilot-Notebooks mit KI-Features und separater NPU erwartet, einschließlich solcher, die mit AMD-Prozessoren und NPU ausgestattet sind.

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