Ab heute tritt die EU-Mehrwertsteuer-Reform in Kraft. Was das bedeutet und welche Auswirkungen das auf den Online-Handel hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.


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Die EU-Mehrwertsteuer-Reform nimmt Warenimporte aus dem Nicht-EU-Ausland ins Visier. Bisher gab es noch eine Freigrenze für Importe, die bei 22 Euro lag. Die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent fiel erst an, sobald der Warenwert den Freibetrag überschritt. Diese Grenze gibt es ab sofort nicht mehr.

Die Einfuhrumsatzsteuer wird nun für ausnahmslos alle Warenimporte aus dem EU-Ausland erhoben. Für die Kunden bedeutet das: Augen auf beim Online-Kauf. Je nachdem von wo aus die Artikel versendet werden, kann es ganz schön teuer werden. Denn für die Kunden bliebt es in der Regel nicht bei dem Aufschlag in Höhe 19 Prozent.

Für Paketdienste bedeuten die zusätzlichen Zollanmeldungen nämlich ebenfalls einen deutlich Mehraufwand. Und diesen lassen sie sich von den Kunden bezahlen. DHL beispielsweise verrechnet pro Import kategorisch einen Aufschlag in Höhe von sechs Euro – zusätzlich zu den 19 Prozent der Einfuhrumsatzsteuer. So kostet eine ursprünglich 9 Euro teure Sammelfigur aus China plötzlich 17 Euro. Der Preis verdoppelt sich beinahe.

Iwona Husemann, Juristin bei der Verbraucherzentrale NRW, geht davon aus, dass zu Beginn viele Kunden von den Gebühren überrascht werden. Sie erwartet Brexit-ähnliche Zustände. Auch damals waren Kunden nicht auf die eintretenden Mehrkosten eingestellt, was bei Endkunden und Unternehmen für Verunsicherung sorgte. Hinzu komme das Problem, dass viele Online-Händler ihre Kunden nicht ausreichend über die Zusatzkosten informieren würden. Ihr Tipp: Bei einer voraussichtlichen Lieferzeit von zwei oder mehr Wochen sollte man prinzipiell skeptisch werden. Dann sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Waren nicht aus der EU kommen.

Quelle: WDR

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