Es sind Summen, die man sonst eigentlich nur aus dem Profisport kennt. Ein paar der beliebtesten Streamer und Streamerinnen bei Twitch haben Millionenverträge bei der Konkurrenz unterschrieben.
Bei Twitch läuft es aktuell alles andere als rund. Erst sorgte die Streaming-Plattform mit einigen Regeländerungen für Unmut bei den Nutzern, dann wechseln nun auch noch ein paar der größten Aushängeschilder zu einem neuen Konkurrenten namens “Kick”. Amouranth und xQc sollen sich bereits mit der neuen Plattform geeinigt haben. Beide kommen zusammen auf mehr als 18 Millionen Follower.
Es sind die teuersten Deals, die es in der Streaming-Branche bislang gegeben hat. Während Amouranth zwischen 30 und 40 Millionen US-Dollar bei Kick verdienen soll, erhält xQc eine fixe “Ablöse” in Höhe von 70 Millionen Dollar. Inklusive Bonuszahlungen seien sogar bis zu 100 Millionen Dollar möglich. Da dürfte selbst der ein oder andere berühmte Fußballprofi ins Staunen geraten.
Noch verrückter wird es, wenn man sich den Deal etwas genauer anschaut. Trotz der enormen Summe handelt es sich nämlich nicht um einen Exklusivvertrag. xQc muss zwar zwei Jahre lang Inhalte für Kick produzieren, darf währenddessen aber auch weiterhin bei anderen Plattformen streamen. So versicherte der Streamer bereits, dass er auch in Zukunft weiterhin bei Twitch zu sehen sein werde – allerdings nicht so oft wie bisher.
Viele Freiheiten bei Kick
Wie kann Kick solche Transfers finanzieren? Dazu sollte man zwei Sachen über die Plattform wissen. Zum einen befindet sie sich derzeit noch in der Investitions- und Wachstumsphase. Da ist es recht normal mit Verlusten zu arbeiten. Beste Beispiele dafür ist der Musikanbieter Spotify, der bis heute nicht profitabel ist.
Zum anderen sind die Regelungen bei Kick in einigen Bereichen deutlich lockerer als bei Twitch. Dort hatte man sich beispielsweise Ende 2022 dazu entschieden, gezielt gegen Casino-Livestreams vorzugehen. Bei Kick hingegen gehört “Slots & Casino” schon jetzt zu den beliebtesten Kategorien. Das darf (und sollte) man moralisch verwerflich finden, finanziell dürfte es sich jedoch für die Plattformbetreiber auszahlen. Bleibt nur noch abzuwarten, ob die Taktik aufgeht und Kick mithilfe einiger namhafter Zugpferde genügend Nutzer anlocken kann, um langfristige Erfolge zu feiern.