Die E3 drehte sich in diesem Jahr fast ausschließlich um Spiele. Neue Hardware wurde uns leider verwehrt. Sowohl Microsoft als auch Sony arbeiten zwar an neuen Konsolen, auf deren Release müssen wir uns aber noch einige Jahre gedulden. Doch wie sich abgezeichnet hat, scheinen die Konsolen in naher Zukunft gar keine so große Rolle mehr zu spielen. Hinweise dafür lassen sich auf unterschiedlichen Pressekonferenzen finden.


Foto: pixabay

Streaming als Zukunftsmodell

Im Vorfeld der E3 2018 sorgte Yves Guillermot (CEO bei Ubisoft) mit seinen Aussagen über die nächsten Konsolen-Generationen für Aufsehen. Er rechne damit, dass die kommende Generation, die letzte Konsole im klassischen Stil sein wird. In Zukunft bräuchte niemand mehr eine potente Hardware zu Hause stehen haben. Publisher werden nämlich immer mehr auf Streaming setzen. Netflix hat es mit seinem Serien- und Filmangebot bereits vorgemacht. Auch in diversen Pressekonferenzen der E3 lassen sich einige Andeutungen finden, wenn auch nicht von Ubisoft.

EA beispielsweise hat Origin Access Premiere vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Art Premium-Ableger vom bereits erhältlichen Origin Access. Noch im Sommer 2018 sollen die Spieler darüber Zugriff auf alle aktuellen EA-Titel erhalten. Dafür ist ein monatliches Abo-Modell (15 Dollar/Monat ) vorgesehen. Am Anfang werden Nutzer die Spiele noch ganz gewöhnlich herunterladen müssen. Doch in Zukunft plane man mit einem Streaming-Angebot aus der Cloud hinaus.

Auch Microsoft hat im Laufe der E3 angekündigt, dass man bereits an einem eigenen Streaming-Dienst arbeite. Man könne sich Anwendungen für die Xbox-Konsole, den PC, aber auch für Mobilgeräte vorstellen.

Netflix macht es vor

Minecraft: Story Mode

Der Streaming-Dienst Netflix hat eindrucksvoll bewiesen, dass es für viele Nutzer einfach bequemer ist, alle Filme/Serien jederzeit auf die eigenen Geräte übertragen zu können. Dadurch brauch niemand mehr auf DVDs oder Blu-Rays zurückgreifen. Momentan plant der Streaming-Gigant sogar eine erste Spiele-Umsetzung. Minecraft: Story Mode soll seinen Weg auf die Plattform finden. Dabei handelt es sich um eine lineare Geschichte, die auf fünf Episoden aufgeteilt ist. Netflix sieht darin eine Art interaktiven Film, weshalb man sich dafür entschieden hat, das Spiel in das Angebot aufnehmen zu wollen. Man wolle weiterhin als reines Film- und Serienportal angesehen werden.

Erste Ansätze gibt es bereits

Die Wunschvorstellung: Man brauch keine leistungsfähige Konsole oder High-End-PCs mehr. Die potente Hardware steht nämlich einfach in diversen Rechenzentren. Dadurch sollen sich die Spiele ganz bequem auf Fernseher oder Smartphones übertragen lassen. Die Spieler sparen dadurch bares Geld, während Publisher einen viel größeren Marktzugang bekommen. Wer würde denn nicht gerne in einer Welt leben, in der man als Spieler jederzeit auf alle Games zugreifen könnte? Plattform-Exklusive Titel soll es in diesem Szenario nämlich nicht mehr geben.

Die Idee von Spiele-Streaming gibt es schon seit geraumer Zeit. Blade Shadow basiert beispielsweise auf diesem Konzept. Man mietet quasi einen eigenen Gaming-PC und erhält über die Cloud anschließend Zugriff auf alle möglichen Spiele. Diese lassen sich in UHD und flüssigen 60fps auf den heimischen Bildschirm streamen. Klingt zunächst einmal nach einer äußerst bequemen Lösung für Spieler und Publisher. Für eine angemessene Umsetzung müsste aber natürlich auch die Netzabdeckung in Deutschland mitspielen.

 

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