Es sollte das Spiel des Jahres werden. Kein anderer Titel wurde 2023 so sehnsüchtig erwartet wie Starfield. Jetzt sind die ersten Tests online und die klingen ein wenig verhaltener.


Bild: Bethesda

Die gute Nachricht zuerst: Starfield ist kein schlechtes Spiel. Ganz im Gegenteil, die bisherigen Tests fallen überwiegend positiv aus. Und trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass hier eine Menge Potenzial verschenkt wurde. Waren die Erwartungen im Vorfeld einfach zu hoch?

Zu große Ambitionen

Auf der Vergleichsplattform Metacritic steht Starfield nach rund 50 eingetragenen Kritiken bei 88 von 100 möglichen Punkten. Damit bewegt sich das Spiel in etwa auf dem gleichen Niveau wie Diablo IV. Wahrlich kein schlechtes Ergebnis, doch den Titel als Spiel des Jahres wird man damit nicht abräumen können.

Den ersten Platz teilen sich aktuell noch Baldur’s Gate 3 und The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom mit jeweils 96 Punkten. In diesem Punktebereich hatten viele auch das neue Weltraumabenteuer von Bethesda erwartet. Die Gründe, warum daraus am Ende nichts geworden ist, sind vielfältig.

Ein häufig genannter Kritikpunkt sind die unendlichen Weiten des Weltalls. Eigentlich wurden die 1000 verschiedenen Planeten, die man in Starfield bereisen kann, als großes Feature beworben. Doch den ersten Tests zufolge entpuppen sie sich primär als inhaltsleer und nicht besonders spannend. Mal ganz davon abgesehen, dass man sich gar nicht frei im All bewegen kann. Erkundungen werden in der Regel per Schnellreisefunktion abgehakt.


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Hinzu kommen aktuell wohl noch einige technische Bugs. Aber das sind wir ja mittlerweile schon fast gewohnt. Kaum ein großes AAA-Spiel der vergangenen Monate (oder Jahre?) kam in einem technisch einwandfreien Zustand auf den Markt. Hier wird Bethesda mit den ersten Patches noch einige Probleme ausbügeln müssen.

Die Stärken des Spiels sollen sich insbesondere dann zeigen, wenn es mal etwas mehr Spieltiefe zu erleben gibt. Das gelte nicht nur für die erzählte Story, sondern auch für die zu erkundenden Gegenden. Die paar großen und detailreichen Städte in Starfield seien unfassbar atmosphärisch und absolut sehenswert. Auch die Hauptstory und einige Fraktionsquests seien spannend geschrieben. Hier zeigt sich Bethesdas langjährige Rollenspiel-Erfahrung. Im großen Ganzen des Spiels gehen diese positiven Aspekte aber leider ein wenig unter.

Im Fazit der Gamestar heißt es etwa: “Als Spiel möchte Starfield zu viel auf einmal sein. Bethesda hätte dem RPG einen riesigen Gefallen getan, wenn sie einen großen Teil der Features, Mechaniken und Sonnensystemen einfach gestrichen hätten”. Dort werden nur 81 von 100 möglichen Punkten verliehen.

Interessant ist die Tatsache, dass Bethesda das Spiel nur ausgewählten Magazinen im Vorfeld zur Verfügung gestellt hatte. In den Tagen nach Release werden also nach und nach noch weitere Tests eintrudeln. Spannend wird auch ein Blick auf die ersten Nutzerbewertungen werden. Dass sich diese nicht mit den Meinungen der Kritiker überschneidet, ist keine Seltenheit.

Übrigens: wer darauf spekuliert hatte, sich ein günstiges Probeabo vom Xbox Game Pass zu schnappen, um Starfield für nur einen Euro spielen zu können, wird leider enttäuscht. Microsoft hat das Probeabo vor wenigen Tagen aus dem Sortiment genommen.

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