Exzessives Videospielen gilt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) demnächst als anerkannte Krankheit.


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Computerspielsucht wird in den neuen Krankheiten-Katalog aufgenommen. Damit befindet sich die Glücksspielsucht bald also in bester Gesellschaft. Der Katalog erscheint am 18. Juni 2018.

Der schmale Grad zwischen Spielen und Spielsucht

Damit solche Diagnosen nicht einfach missbraucht werden, gibt es klare Grenzen. Zum einen geht es um die Häufigkeit und die Dauer des Spielens. Zum anderen werden aber auch die sozialen Konsequenzen betrachtet.

“Spielsüchtig ist jemand, der Freunde und Familie vernachlässigt, der keinen normalen Schlafrhythmus mehr hat, sich wegen des ständigen Spielens schlecht ernährt oder sportliche Aktivitäten sausen lässt”

Insgesamt werden drei explizite Kriterien genannt, die ein normales Spielen von einer Sucht unterscheiden:

  • Beeinträchtigte Kontrolle über das eigene Spielverhalten (Häufigkeit, Intensität).
  • Zunehmende Priorität für das Spielen, bis zu dem Punkt, an dem Gaming Vorrang vor anderen Lebensinteressen und täglichen Aktivitäten hat.
  • Weiterspielen, obwohl bereits negative Konsequenzen auftreten

Eine Erhebung des Branchenverbandes Game hat ergeben, dass 34,1 Millionen Menschen in Deutschland Videospiele spielen. Das entspricht über 40 Prozent der Bevölkerung. Geschäftsführer Felix Falk schätzt allerdings den Anteil der Leute, die wirklich exzessiv spielen, auf unter einen Prozent.


 

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