Nach fast drei Jahrzehnten ist jetzt Schluss mit dem kultigen Uh-Oh. Der einst kurzzeitig sehr beliebte Messenger ICQ stellt nun seine Dienste ein.. Jetzt heißt es Abschied nehmen.



Am 26. Juni wird der ICQ-Messenger nach 28 Jahren endgültig eingestellt. Das teilte der russische Eigentümer VK seinen Nutzerinnen und Nutzern mit. ICQ war einer der Vorreiter der modernen Messenger, wie wir sie heute kennen. Ende der Neunziger trat der Messenger als einzige Alternative zu dem bisher bestehenden Internet Relay Chat (IRC) auf den Plan. Allerdings konnte ICQ mit nie dagewesenen Features aufwarten, die den Messenger schnell nach ganz oben katapultierten, allerdings nur für kurze Zeit.

ICQ bot die Möglichkeit sich auf private Gespräche zwischen einzelnen Nutzern zu konzentrieren, während IRC besonders auf den Austausch in Gruppen ausgelegt war. Nutzerinnen und Nutzer erhielten bei der Registrierung ihre eigene ICQ-Nummer, eine mehrstellige Ziffernfolge, die ihrem Benutzernamen entsprach. ICQ revolutionierte die digitale Kommunikation mit neuen Features wie dem Versenden von SMS-Nachrichten und der Benachrichtigung von Offline-Kontakten. In den frühen 2000er Jahren erreichte ICQ seinen Höhepunkt mit über 100 Millionen registrierten Konten und wurde zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Online-Lebens vieler Menschen. Seine innovative Funktionalität veränderte die Art und Weise, wie Menschen miteinander interagierten, und etablierte ICQ als führenden Messenger seiner Zeit.

Ende einer Ära

Doch mit dem Aufkommen des ICQ-Messengers dauerte es nicht lange bis andere Dienste nachzogen. Nach und nach überholten immer mehr Dienste den Kult-Messenger. Nun entschied man sich dazu den Messenger gänzlich zu schließen. Damit geht zwar ein Stück Internetkultur verloren, doch ICQ konnte den Anschluss an die modernen Messenger nicht halten.

ICQ wurde 1996 von Mirabilis gegründet und 1998 von AOL übernommen. Im Jahr 2010 wurde der Dienst von Digital Sky Technologies erworben, dem Unternehmen hinter VK (ehemals Mail.ru). Im Jahr 2020 kündigte VK an, ICQ zu überarbeiten und als Konkurrenten zu WhatsApp wieder einzuführen. Dieser Versuch war jedoch offensichtlich nicht erfolgreich.

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